Entwicklung : Digitalisierung – Österreich yay, Deutschland nay?
Vor dem Start des Digitalgipfels der deutschen Regierung hat der Präsident des IT-Branchenverbandes Bitkom, Achim Berg, vor einer Außenseiterrolle Deutschlands bei der Digitalisierung gewarnt. "Deutschland ist die weltweit viertgrößte Volkswirtschaft, aber bei der Digitalisierung spielen wir nicht mehr vorne mit", sagte Berg der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Montagsausgabe).
Viele digitale Vorzeigeprojekte wie die elektronische Gesundheitskarte seien mehr oder weniger gescheitert. "Wir wollen flächendeckenden Mobilfunk, aber möglichst ohne Masten", kritisierte Berg. 1.000 Genehmigungsverfahren für Funkmasten seien derzeit überfällig. "Es scheitert nicht unbedingt am politischen Willen, aber an Strukturen, die Deutschland bei der Digitalisierung an die analoge Kette legen."
Berg kritisierte auch ein schleppendes Vorgehen der Verwaltung. "Beim E-Government gehören wir europaweit zu den Schlusslichtern und verlieren Jahr für Jahr an Boden, während Länder wie Dänemark, Österreich oder Litauen das Tempo vorgeben."
Um Deutschland zu einem "digitalen Antreiber" zu machen, brauche es eine konsistente Strategie, sagte der Bitkom-Chef. "Wir brauchen die volle Konzentration auf unsere spezifischen Stärken, wie die Automobilwirtschaft, vernetzte Industrieproduktion oder KI-Forschung, statt einer Ressourcenverteilung mit der Gießkanne."
Der Digitalgipfel der deutschen Regierung findet am Montag und Dienstag in Dortmund statt. (apa/red)
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