Einzelhandelsriese : Eine Milliarde für die Logistik

Rewe investiert über eine Milliarde Euro in neue Logistikzentren. Der deutsche Handels- und Touristikkonzern mit Sitz in Köln will damit 2.500 zusätzliche Arbeitsplätze schaffen. Die sieben neuen Logistikzentren sollen sich gleichmäßig auf die Rewe-Regionen Deutschlands verteilen. Derzeit ist die Rewe-Gruppe noch auf intensiver Grundstückssuche. In Wölfersheim in Hessen soll etwa ein Lebensmitteldistributionszentrum mit 100.000 Quadratmetern Lagerfläche gebaut werden.

Genau hier regt sich nun aber politischer Widerstand. Die Grünen in Wölfersheim lehnen, mehr oder weniger geschlossen, das Rewe-Projekt ab. Ihre Begründung: Es wäre nicht ausreichend erklärt worden, wieso es ein Logistikzentrum bräuchte, speziell an dieser Stelle. Der ursprüngliche Flächennutzungsplan für den von Rewe gewählten Standort sehe nämlich eine landwirtschaftliche Nutzung vor, so Michael Rückel, Fraktionsvorsitzender der Grünen in Wölfersheim.

Ein zusätzlicher Grund für den Widerstand dürfte auch der zu erwartende Verkehrszuwachs in der Region sein. Rewe selbst schätzt die durch das Logistikzentrum entstehende Verkehrsbelastung auf 2.756 Fahrzeuge pro Tag.

Aktuell liegt der Fall nun dem Verwaltungsgericht vor. Die Gemeinde selbst zeigt sich auf Seiten von Rewe. Das Unternehmen selbst scheint davon auszugehen, den Fall zu gewinnen. Schließlich hat es bereits die Stelle für die Abteilungsleitung Produktion ausgeschrieben.

Zusätzlich zu den neuen Standorten will Rewe seine bereits bestehenden Logistikzentren modernisieren. Damit wolle man einen großen Schritt in die Zukunft tun, erklärte Matthias Bähr, Leiter Logistik National/Supply Chain Management bei Rewe am Branchenforum Handelslogistik des Logistikcluster NRW in Hamm. Aller Lager sollen fast vollautomatisiert laufen und auf den künftigen Einsatz von Robotern vorbereitet werden.