Seefracht : Hapag-Lloyd stellt sich auf Gewinnrückgang ein

Deutschlands größte Containerreederei Hapag-Lloyd rechnet für das kommende Jahr mit einem deutlich schwächeren Ergebnis. Trotz eines guten Starts ins neue Jahr dank der neuen Allianz mit der dänischen Reederei Maersk bleibt das Umfeld laut Konzernchef Rolf Habben Jansen „fragil“. Das sagte er am Donnerstag bei der Vorlage der endgültigen Bilanz für 2024.
Für 2025 erwartet das Unternehmen ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von maximal 1,5 Milliarden Euro – nach rund 2,6 Milliarden Euro im Vorjahr. Im ungünstigsten Fall könnte es lediglich für eine schwarze Null reichen. Die Prognose sei angesichts schwankender Frachtraten und geopolitischer Unsicherheiten mit erheblichen Risiken behaftet.
Auch für die Aktionärinnen und Aktionäre gibt es erneut schlechte Nachrichten: Die Dividende soll auf 8,20 Euro je Aktie sinken – im Vergleich zu 9,25 Euro im Vorjahr. Das Konzernergebnis ging 2024 auf 2,4 Milliarden Euro zurück, nach drei Milliarden im Jahr 2023. Als Gründe nennt Hapag-Lloyd geringere Zinserträge und höhere Steueraufwendungen.
Zu den größten Anteilseignern gehören die chilenische Reederei CSAV und der Hamburger Milliardär Klaus-Michael Kühne mit jeweils 30 Prozent. Weitere Anteile halten unter anderem die Stadt Hamburg sowie die Staatsfonds von Katar und Saudi-Arabien. Der Streubesitz lag laut Unternehmen Ende September 2024 bei 3,6 Prozent.
Mit rund 300 Containerschiffen zählt Hapag-Lloyd zu den fünf größten Reedereien weltweit. Die Branche sieht sich derzeit mit wirtschaftlichen Belastungen durch potenzielle neue Zölle und steigende Hafengebühren in den USA konfrontiert. Zusätzlich bleibt die Sicherheitslage im Suezkanal angespannt – seit über einem Jahr müssen viele Schiffe daher den Umweg über das Kap der Guten Hoffnung nehmen. Das treibt zwar die Frachtraten in die Höhe, erhöht aber gleichzeitig auch die operativen Kosten.