Auszeichnung : Klimafreundliche Stadtlogistik: Kone gewinnt VCÖ Logistikpreis

Das erste LOGSTEP E-Lastenfahrrad ist seit Anfang Mai in Wien unterwegs
© KONE/ECONSULT/StefanieJ.Steindl

Seit einigen Monaten sind Techniker des Aufzugsherstellers Kone in Wiener Straßen mit E-Lastenrädern und E-Rollern unterwegs. Dafür wurde das Unternehmen mit dem VCÖ-Mobilitätspreis Österreich 2021 in der Kategorie „Emissionsfreier Gütertransport und Logistik“ ausgezeichnet.

Primäres Ziel von Kone war die Reduktion von konventionellen Liefer- und Service-Kfz durch den Einsatz von E-Transport-Fahrrädern, E-Scootern und lokalen Pick-up-Points. Die positiven Effekte seien weniger Flächennutzung, ein geringerer CO2-Ausstoß, höhere Servicequalität bei gleichen Kosten und die Entwicklung neuer Berufsbilder, welche aktive Mobilität integrieren. „Ein Pilot-Projekt, das Vorbild für ein Umdenken für Unternehmen in der Logistikbranche und ähnlichen Branchen ist“, stellt VCÖ-Geschäftsführer Willi Nowak fest.

Das Projekt Logstep („Logistic Solutions for Technical Personnel“) ging am 1. Juni 2021 in die Umsetzung: Seither sind in Wien vier Kone-Servicetechniker mit E-Lastenrädern und E-Rollern zu den Aufzügen im 1. und 7. Bezirk unterwegs: um Aufzüge instandzuhalten und im Notfall eingeschlossene Personen zu befreien.

Das Technikpersonal kann in Kleinlagern sowohl jederzeit Ersatzteile und Werkzeuge abholen als auch Wertstoffe und Verpackungsmaterial sicher entsorgen. Auch Transporte von und zu den „Microhubs“ erfolgen in Teilen mit Lastenrädern eines Fahrradbotendienstes, um Autoverkehr und CO2-Emissionen in der Stadt weiter zu reduzieren. Betrachtet werden darüber hinaus die Möglichkeiten zur Digitalisierung von Bestellprozessen und Lieferinformationen, denn Verlässlichkeit und Pünktlichkeit sind in der Logistikkette entscheidend.

„Die bisherige Testphase verlief positiv, sodass wir LOGSTEP jetzt ausweiten wollen“, erklärt KONE Österreich-Geschäftsführer Petru Huurinainen. Nach knapp drei Monaten, Ende August, hatte das Unternehmen die bisherigen Erfahrungen der Techniker ausgewertet.

„Wir werden jetzt Roller mit stärkeren Akkus einsetzen und mit den Herstellern über die Konstruktion kompakterer Lastenräder sprechen, die auf den engen Radparkplätzen der Stadt abgestellt werden können“, erklärt er. Darüber hinaus setzt das Unternehmen jetzt auch E-Bikes ein. „Sie sind kompakter als Lastenräder, bieten aber mehr Transportmöglichkeiten als Roller“, so Huurinainen.

Künftig sollen weitere Techniker einbezogen und zusätzliche Microhubs eingerichtet werden, um die teilweise noch als Zwischenlager eingesetzten Dienstfahrzeuge endgültig überflüssig zu machen.

Kone und Econsult haben das Projekt Logstep gemeinsam entwickelt, Wien und Niederösterreich, die jeweiligen Wirtschaftskammern und das Bundesministerium für Klimaschutz unterstützen das Projekt. Kone möchte die Erkenntnisse aus dem Projekt auf Ballungsräume weltweit übertragen. Der Aufzughersteller wartet in Österreich 35.000 Aufzüge und Rolltreppen, weltweit 1,4 Millionen Anlagen. Er will bis 2030 CO2-neutral arbeiten.