Pharmalogistik : Knapp liefert urbanes Versorgungsnetzwerk
„In den letzten Jahren hat sich bei vielen notwendigen Arzneimitteln gezeigt, dass die internationalen Lieferketten für unsere Patienten zu unsicher geworden sind. Eine Rückkehr zu Lagerbeständen, die wir selbst vor Ort steuern können ist unumgänglich, auch wenn dies natürlich höhere Kosten in den Apotheken verursacht“, erklärt Marc Schrott, Eigentümer der Central Apotheke Frankfurt, die Ausgangslage und sagt weiter: „Diese Kosten gilt es zu optimieren und deshalb haben wir uns für einen hohen Automatisierungsgrad entschieden.“
Aber die Auswirkungen auf die Lieferketten in der Pandemie sind für Marc Schrott nur die Spitze des Eisbergs: „Die strukturellen Probleme in der Versorgung mit Arzneimitteln verschlimmern sich leider von Jahr zu Jahr. Aus diesem Grund haben wir uns für die Rückkehr zu einer gesunden Lagerhaltung, wie vor der Globalisierung der Pharmamärkte üblich, entschieden.“
Logistik-Zentrum für B2B und B2C
Die logistischen Herausforderungen ergeben sich durch die Vermischung des B2B- und B2C-Geschäfts. Während die Artikelstruktur bei beiden Geschäftsmodellen sehr ähnlich ist, unterscheidet sich die Auftragsstruktur gänzlich. Dementsprechend werden beim Zusammenstellen der Lieferungen im Lager verschiedene Packungsgrößen benötigt: ein Originalkarton für die Erfüllung eines Krankenhaus-Auftrages, eine Bündelpackung für einen Apotheken-Auftrag und eine einzelne Packung für die Bereitstellung eines Auftrages für einen Privatkunden. „Das Bündeln unterschiedlicher Geschäftsmodelle in einem zentralen Logistikzentrum ist der Schlüssel zum Erfolg für eine effiziente Logistik im urbanen Umfeld. Dafür liefert Knapp das technologische Backbone“, betont Johannes Kompek, Senior Sales Engineer Healthcare Solutions bei Knapp.
Healthcare Campus – schnell, urban und grün
Marc Schrott möchte innerhalb weniger Stunden ausliefern. Das erfordert eine intralogistische Lösung mit einer sehr kurzen Auftrags-Durchlaufzeit. Ausgeliefert wird mit Elektrofahrzeugen und E-Bikes.
Der gesamte Healthcare Campus wird mit Sonnenstrom betrieben werden, der auf der Dachfläche und den aktiven Fassaden gewonnen wird. Die Central-Apotheke nutzt die maximale Sonnenladekapazität am Gebäude für die Lieferflotte. Ebenso wird das Gebäude mit Geothermie zur Heizung und Kühlung des Lagers und der Kommissionierung energetisch maximal effizient und umweltfreundlich gestaltet.
Herausforderung: Letzte Meile
Die letzte Meile zählt nicht nur zu den kostenintensivsten Prozessen, sie birgt auch das Risiko Kunden zu frustrieren, zum Beispiel durch verspätete oder unflexible Zustellung. Der Einsatz des Healthcare Campus als urbanes Logistik-Zentrum soll es ermöglichen, die Effizienz zu steigern, Kosten zu sparen und gleichzeitig ein höheres Servicelevel zu bieten.
Für den Healthcare Campus liefert Knapp neueste Technologie: Ein Paletten- und Shuttle-Lager, vollautomatische Zentralbandsysteme, ergonomische Ware-zur-Person Arbeitsplätze und eine Versandlösung, die apothekenspezifische Sicherheitsvorgaben berücksichtigt. In der Automatisierungs- und Software-Lösung sind verschiedene Erweiterungsszenarien berücksichtigt. Je nach Ausbau des Geschäfts können Technologie- und Softwaremodule ergänzt werden.
New Urban Logistics
Um die Versorgungsnetzwerke der Zukunft zu gestalten, geht es vor allem darum, an den richtigen Stellen Knoten einzufügen, Synergien zu nutzen und neue Potenziale zu schaffen. Aktuell zeigt sich, dass jene Knotenpunkte, die Richtung Endkunde und letzte Meile weisen, in der Gesamtbetrachtung an Bedeutung gewinnen und hier auch Synergieeffekte mit dem stationären Handel entstehen. Aus diesem Grund hat Knapp die Initiative „New Urban Logistics“ ins Leben gerufen und mit einem breiten Lösungsportfolio hinterlegt.