Studie : Logistik-Immobilien: Nachfrage übersteigt Angebot

Industrial Campus Vienna East DLH Real Estate
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Das zu geringe Angebot sei auch der Grund, warum der Umsatzrekord von 2015 (190 Millionen Euro) immer noch hält: „Aktuell werden einfach zu wenig Logistikimmobilien in Österreich angeboten.“

Für die sechs größten Ballungsräume Österreichs gibt Re/Max Commercial im einzelnen folgende Einschätzungen:

Wien

Ist bislang vor allem der Süden Wiens Standort von Logistikflächen, kommt es nun dank niedrigerer Preise vermehrt zu einer Verlagerung des Interesses in Richtung Norden, Osten und angrenzendes Niederösterreich.

„Die Nachfrage nach Logistikflächen rund um Wien ist sehr gut, gesucht werden derzeit von Entwicklern und großen Speditionen Grundstücksflächen ab 60.000 m² bzw. Bestandsobjekte ab 20.000m² Lagerfläche“, sagt Anton Putz von Re/Max Commercial.

Aufgrund des Wachstums des Onlinehandels werden aber auch innerstädtisch Logistikflächen ab 300 Quadratmeter für kleinere Zwischenlager gesucht, „eine interessante Möglichkeit, für so manche Fläche eine neue, attraktive Nutzung zu finden“.

Graz

Viele Neubauten, daher „wahrscheinlich der modernste Logistikstandort in Österreich“. Die Fertigstellung von Koralm- und Semmeringbasistunnel dürften den Standort weiter aufwerten. Auch in Graz kommt es bereits zu den ersten Projekten, die für Fremdnutzung konzipiert sind.

Linz

Gute Lage an der Rhein-Donau-Achse, starker Industriestandort, Nähe zu Deutschland und Tschechien – Linz ist nach Wien mit rund 1,8 Millionen Quadratmetern Logistikfläche die Nummer Zwei nach Wien.

Ähnlich wie in Graz werden in Linz neue Projekte fast ausschließlich für Fremdnutzungen konzipiert.

Im oberösterreichischen Zentralraum sei aktuell zudem ein Wettbewerb um die besten Grundstücke zu beobachten. Das führte dazu, dass die Grundstückspreise in zentralen Lagen von 2017 auf 2018 um 5 Prozent auf 150 bis 250 Euro pro Quadratmeter zulegen konnten.

Salzburg

Optimale Lage trifft auf lausiges Angebot. „Wie in vielen anderen Assetklassen werden die Entwickler von Logistikimmobilien auch in Salzburg vor große Herausforderungen gestellt: So gibt es im Moment de facto kein Angebot an neu errichteten Logistikimmobilien. Die aktuellen Mietpreise beziehen sich daher zum überwiegenden Teil aus der Vermietung von bestehenden Immobilien.“

Innsbruck

Vergleichbare Situation wie Salzburg, aber „erheblich verschärft“. „Ein geringes Angebot an Grundstücken, die Topografie selbst und die Raumordnung stellen Logistikimmobilienentwickler vor große Herausforderungen.“

Arno Wimmer von Re/Max Commercial: „In Innsbruck stehen nur begrenzt Flächen zur Verfügung. Flächen über 20.000m² für Gewerbe und Industrie sind nicht vorhanden. Der Preis für Gewerbeflächen ist vielfach schon jenseits von 500 Euro pro Quadratmeter. Die Stadt erwartet im Rahmen der Bewilligung auch eine Mindestanzahl von Mitarbeitern. Die Rahmenbedingungen sind daher für die Ansiedlung von eher Mitarbeiter-extensiven Logistikunternehmen in Innsbruck wenig attraktiv.“

Kärnten

Auch hier eine vorteilhafte Lage an internationalen Verkehrswegen. Und: „Darüber hinaus steht das Land Kärnten dem Thema Logistik sehr aufgeschlossen gegenüber und entsprechende Grundstücksreserven sind vorhanden.“

Hinzu komme, dass auch die in der Region angesiedelten Großunternehmen Kontraktlogistik nachfragen: „Technologieparks wie der Lakeside Science & Technology Park oder der Infineon-Standort in Villach erzeugen eine Sogwirkung und zeigen auf, wohin die wirtschaftliche Entwicklung gehen wird.“