Anwenderbericht : Neue Fahrzeuge für den Rundholztransport

Anhänger für den Holztransport
© Riedler Fahrzeugbau

Seit 1960 verarbeitet Schößwendter auf dem heutigen Standort rund 250.000 Festmeter Rundholz zu Schnittholz und Hobelware. Anfallende Nebenprodukte wie Rinde, Hackschnitzel und Hobelspäne werden dabei restlos verwertet. Rinde wird in einer werkseigenen Biomassefeuerung zu Wärme für die Holztrocknungsanlagen verarbeitet, Säge- und Hobelspäne werden zu Pellets verpresst und als hochwertiger, erneuerbarer Energieträger vermarktet. Hackschnitzel werden als Rohstoff an die Papierindustrie geliefert.

Die benötigten Rundholzmengen (vorwiegend Fichte) werden aus einem Umkreis von ca. 120 km angeliefert, wobei der Großteil aus Österreich und Deutschland stammt. Ein großer Teil des Transportvolumens wird vom eigenen Fuhrpark bewerkstelligt, der Rest wird von Frächtern übernommen.

Für die unterschiedlichsten Transportaufgaben hat Riedler Fahrzeugbau seit 1989 bereits mehr als 60 Fahrzeuge an den Holzverarbeiter übergeben, darunter zahlreiche Rungenaufbauten, 2-Achs-, 3-Achs- sowie Tandem-Rungenanhänger, aber auch Plateauaufbauten, 1-Seiten-Kippsattelauflieger und Schubbodenauflieger für den Hackschnitzeltransport sowie Hydraulikausrüstungen für Sattelzugmaschinen.

Nun wurden im Oktober die neuesten Fahrzeuge von Siedler an Schößwendter übergeben, darunter vier neue, auf MAN-Fahrgestelle aufgebaute Rungenaufbauten sowie drei neue Tandem-Rungenanhänger für den Rundholztransport.

Schößwendter transportiert fast ausschließlich Viermeterholz. Dementsprechend sind auch die Aufbauten von Riedler gestaltet und speziell auf die Bedürfnisse seines Kunden maßgeschneidert ausgeführt. Eingesetzt werden dazu größtenteils hochfeste Qualitätsstähle und Aluminium für ein geringes Eigengewicht und eine lange Lebensdauer.
Das Rundholz wird von den eigenen LKWs im Umkreis von ca. 80 km aus dem Wald transportiert. Hier kommen geländegängige MAN TGS 33.520 6x4H zum Einsatz.

Zum Be- und Entladen des Rundholzes setzt Schößwendter auf fix am Heck montierte Penz 12Z9.50 Holzkräne mit mittigem Kransockel. Erstmals verrichten dabei Kräne mit Alu-Kabine ihre Arbeit. Kabinenkräne sind zwar etwas schwerer, aber die Fahrer sind dadurch vor Wind und Wetter geschützt.

Gehalten wird das Rundholz von zwei eingeschweißten ExTe D10W-Rungenstöcken mit einteilig konischen Alu-Rungen. Von der Stirnwand bis zur ersten Antriebsachse sind die Fahrzeuge mit einem Stahlplateau aus Feinkornstahl ausgeführt. Dahinter sind die Aufbauten zwischen dem Hilfsrahmen ebenfalls mit Feinkornstahl abgedeckt. Die Länge der Ladefläche bis zum Kran beträgt rund 6.150 mm. Die Stirnwand in stabiler Stahlbauweise ist oberhalb des Fahrerhauses in Sprossenausführung ausgeführt, dies sorgt bei Leerfahrten für einen geringeren Luftwiderstand und somit für einen geringeren Spritverbrauch. Auf der Vorderseite der Stirnwand werden Besen, Schaufel und Sappelhalterung verstaut. Ein Aluminium-Werkzeugkasten rechts vor den Achsen sorgt für Stauraum von Werkzeug und was man sonst noch benötigt. Zum Trocknen von Handschuhen oder Spanngurten dient ein kleiner Kasten mit Lade über der Abgasanlage. Als Ladungssicherung kommen 2 Stück Autonordic-Gurtkästen mit Spanngurt und Lösevorrichtung zum Einsatz. Zum Aufstieg auf den Aufbau bzw. zum Kran, sind links und rechts hinter den Achsen Aufstiegstreppen verbaut.

Leicht zugängliche Schneekettenhaken samt Abdeckungen links und rechts vor dem Kran ermöglichen die Schneeketten sicher zu verstauen. Die Schneeketten müssen in diesem Gebiet sehr häufig montiert werden, abnehmbare Halbschalenkotflügel an beiden Hinterachsen erleichtern dabei die Montage wesentlich. Trotz der üppigen Ausstattung beträgt das Leergewicht der Rungenaufbauten nur 15.020 kg.

Wendigkeit dank verstellbarer Zugdeichsel

Bei den Anhängern kommen sogenannte Tandem-Rungenanhänger (Zentralachsanhänger) zum Einsatz. Diese Anhänger haben eine Gesamtlänge von 4.650 bis 6.050 mm und sind ebenso wie die LKWs für Holzlängen von 4 Metern ausgelegt (ebenso geeignet für 3 und 5 Meter Holz). Um auf engsten Forststraßen noch wendiger zu sein, wurde eine um 1.400 mm verstellbare Zugdeichsel verbaut. Diese sorgt in ganz eingeschobenen Zustand für eine besonders gute Wendigkeit.

Wie bei den LKWs sind auch die Anhänger mit zwei ExTe D10W-Stahlrungenstöcken mit einteilig konischen Rungen bestückt. Die Nutzhöhe beträgt dabei 2.650 mm bei einer Gesamthöhe von 3.900 mm. Bei den Achsen kommen zwei 11,8 Tonnen BPW-Trommelbremsachsen mit Luftfederung zum Einsatz. Bereift sind die Achsen mit Zwillingsbereifung 275/70 R22.5 mit Alu-Felgen. Zum Abstellen der Anhänger ist eine hochklappbare Schwenkstütze mit Getriebe und Kurbel links vorne am Rahmen montiert, wodurch mehr Bodenfreiheit als bei einer herkömmliche Stützwinde möglich ist.
Zur Manipulation der unbeladenen Anhänger können über zwei hochklappbare Kranhebebügel auf den Rungenstöcken die Anhänger ganz einfach mit dem Kran gepackt und gewendet werden.

Auch das Eigengewicht kann sich sehen lassen. Trotz der verstärkten Achsen und der verstellbaren Zugdeichsel kommen die Tandem-Anhänger auf nicht mehr als 3.300 kg.