Corona-Krise : Österreichische Forscher simulieren Versorgungsketten
Im Rahmen der Arbeit im Covid-Krisenstab entwickeln die Experten zusammen mit Forschern des Complexity Science Hub Vienna, der Veterinärmedizinischen Universität Wien und dem Institut für Produktionswirtschaft und Logistik der Universität für Bodenkultur ein Simulationsprogramm, mit dem anschaulich dargestellt wird, wie es beispielsweise um die Lebensmittel-Versorgungssicherheit auf Bundes-, Landes- und Gemeindeebene bestellt ist.
Das Tool zur „Systemischen Risikoanalyse für die Lebensmittel-Versorgungssicherheit in Österreich“ (SYRI) soll politische Entscheidungsträger beim Management der Krise unterstützen, indem die lokale Situation simuliert und analysiert werden kann.
Engpässe rechtzeitig erkennen
So könnten etwa bereits jetzt „Filial-Standorte und ihre Bestände sowie der Kalorienbedarf der Bevölkerung auf regionaler Ebene beobachtet“ werden. Das lasse es zu, etwaige Engpässe in Zeiten von Quarantänemaßnahmen regional zeitgerecht zu erkennen und zu vermeiden.
Das ursprüngliche Ziel des Anfang 2019 gestarteten Forschungszentrums ist, ein Wertschöpfungsnetzwerk inklusive der Material-, Transport-, Informations- und Finanzflüsse umfassend zu simulieren.
„Für Unternehmen waren Echtzeitinformationen in Liefer- und Lagernetzwerken schon vor Covid-19 ein Zukunftsthema", sagt Zentrumsleiter Markus Gerschberger. Diese Erkenntnisse können nun auch im Zusammenhang mit der Corona-Krise angewendet werden.
Josef-Ressel-Zentren werden vom Wirtschaftsministerium über die Christian-Doppler-Gesellschaft (CDG) gefördert. Als Vorbild für dieses auf Fachhochschulen zugeschnittene Programm dienen die Christian-Doppler-Labors, wo Universitäten mit Firmen zusammenarbeiten. Im Fall des „Josef Ressel Zentrum für Echtzeitvisualisierung von Wertschöpfungsnetzwerken“ sind dies die BMW Group und die Hofer KG. (apa/red)