In eigener Sache : Rand-Logitzen
Als Zehnjähriger hatte ich das große Vergnügen, den legendären Kultur-Chef und Kolumnisten des Kurier, Herbert Hufnagl, kennenzulernen. Sein journalistisches Können wurde für mich erst in späteren Jahren interessant, doch was mich schon damals beeindruckt hat, war seine Art, ein Kind als Gesprächspartner völlig ernstzunehmen.
In später folgenden Gesprächen kam noch eines hinzu: Er hatte ein ausgeprägtes Gespür für Gerechtigkeit und war jederzeit bereit, auch einem latent hochnäsigen Jugendlichen den moralischen Kompass vor die Nase zu halten. Und außerdem war er ein ausgesprochen witziger Mann.
Vor einem halben Jahr habe ich wieder so jemanden getroffen. Helmut Herz, der vor 50 Jahren dieses Magazin gegründet hat, ist heute weit über 90. Und versprüht eine Aktivität, die viele halb so Alte nicht im Ansatz erreichen. Auch er ist als langjähriger Marketer, Ifabo-Gründer, Gründer mehrerer Fachmagazine und nicht zuletzt Begründer des Vatertages in Österreich (natürlich als Marketing-Instrument) eine Art Legende. Außerdem ist er ein ausgesprochen witziger Mann.
Als er mir bei unserem letzten Treffen voller Begeisterung von seiner Hamburg-Reise und der Besichtigung des Hamburger Hafens erzählt hat, habe ich ihn gefragt, ob er vielleicht eine regelmäßige Kolumne für dispo schreiben will. Nicht als Logistiker – der er nicht ist –, sondern als kritischer Beobachter von allem, was ihm unter die Augen kommt.
Und als jemand, der als Kabarettist mit Menschen wie Fritz Muliar, Maxi Böhm oder Heinz Conrads verkehrte. Zu meiner großen Freude darf ich daher für die erste Ausgabe des kommenden Jahres an dieser Stelle die Herz’schen Rand-Logitzen ankündigen.
Als ich ihn gefragt habe, wie er das anlegen möchte, hat er übrigens gemeint, für ihn gebe es in dieser Hinsicht ohnehin nur ein Vorbild: Herbert Hufnagl.