Automatisierung im Transport : Roboter-Lkw kommen noch vor Roboter-Autos

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Werden bald alle in autonom fahrenden Autos chauffiert und Güter in Roboter-Lkw transportiert? Laut einer Ende Februar veröffentlichten Studie des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung wird diese Zukunftsvision nur zur Hälfte bald Realität.

Die Fraunhofer-Prognose geht nämlich nur von einem siebenprozentigen Anteil selbstfahrender Autos in Deutschland im Jahr 2050 aus. Schwere Lkw sollen hingegen in 30 Jahren bereits zu 90 Prozent nicht mehr von Menschen gelenkt werden. Die Vorhersage leitet sich aus Untersuchungen der technischen Machbarkeit, der Entwicklung der Produktionskosten und der Akzeptanz durch den Menschen ab.

Teure Anschaffung, große Einsparung

Laut der Studie werden die Systeme für autonome Lkw zunächst in der Anschaffung etwa 24.000 Euro kosten – auf der anderen Seite sinken aber die Betriebskosten immens. Das liegt in erster Linie an wegfallenden Löhnen und Versicherungen für die Fahrer – auch wenn es hier unterschiedliche Berechnungen gibt. Laut der Unternehmensberatung PwC mit Hauptsitz in London etwa werden Logistiker bald 47 Prozent ihrer Transportkosten einsparen, und zwar zu 80 Prozent aufgrund wegfallender Löhne. Die Münchner Unternehmensberatung Roland Berger hingegen geht von 40 Prozent Kostenreduktion aus, das Fraunhofer Institut nun von 33 Prozent. All diese Prognosen haben aber gemein, dass die Einsparungen vor allem am Wegfall der Löhne liegen.

Dazu kommen noch Einsparungen im Kraftstoff, da fahrerlose Systeme optimierte Routen wählen und weniger Brems- und Beschleunigungsvorgänge verzeichnen. Zudem werden die Roboter-Lkw sich durch eine höhere Auslastung schneller rentieren, da die Ruhezeiten von Fahrern wegfallen.

Die Kehrseite

Alles gute Nachrichten für Lieferunternehmen und vielleicht sogar die Umwelt – sofern die Kraftstoffeinsparungen nicht durch eine steigende Anzahl von Lkw wieder negativ wettgemacht werden -, aber weniger für die Fahrer. Die University of Pennsylvania hat vorgerechnet, dass allein in den USA auf diese Weise bald 300.000 Jobs wegfallen werden – größtenteils Fernfahrer, also die besser bezahlten Fahrerjobs.

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