Award : So präsentierten sich Österreichs Logistikzentrum-Betreiber beim härtesten Logistik-Award des Jahres

Loz Award Foto von Location
© WEKA/Thomas Topf

„Es gibt keine Abstufungen – es gibt nur einen Sieger.“

Bernhard Fragner, Chefredakteur dispo

Es gab tatsächlich keinen zweiten und dritten Platz – doch eine faire Wahl zum Sieger des LOZ 2018, der da hieß: Rexel Austria. 20 Minuten hatte jeder der vier Finalisten, um sein Unternehmen und Logistikzentrum zu präsentieren, gefolgt von 15 Minuten pointierter Fragen durch die Experten in der Jury.

„Es gibt nicht so viele Gelegenheiten, seinem direkten Pendant gegenüberzustehen.“

Martin Riester, Logistikmanagement Fraunhofer Austria

„Wir trennen solide Müll, wir bauen solide – und hinken der Digitalisierung hinterher. So sieht das Ausland uns Deutschsprachige. Das muss sich ändern.“

“Integrierte Logistikimmobilien sind nur mittels Kooperation zwischen Wirtschaft und Politik möglich. Bisherige Geschäftsmodelle von Entwicklern müssen angepasst werden, die Asset-Klasse Logistik neu definiert.“

Christian Vogt, Country Manager DLH Real Estate Austria

Fritz Holter ist laut eigenen Angaben der drittgrößte Sanitär- und Heizungsgroßhandel Österreichs und der größte privat geführte. Das Welser Unternehmen gibt es seit 1873 und ist seit 50 Jahren in Familienbesitz. Von den 830 Mitarbeitern sind 334 in der Logistik tätig.

„Das Herzstück ist die Zentrallagerstrategie. Der Riesenvorteil ist hier, dass unsere Kunden bis zum nächsten Morgen ihre Lieferung erhalten.“

Lukas Vormair, Ressortleitung Logistik Fritz Holter

„Die Zukunft geht bei uns in Richtung Big Data. 2019 wollen wir geeignete Tools dafür finden, das ist unsere Herausforderung.“

„Wir wollen nicht der Kostenführer werden, sondern der Leistungsführer bleiben.“

Gisela Ahrer, Koordination Logistik Fritz Holter

Kwizda ist ein 1853 gegründetes Familienunternehmen und im Kern ein Pharmaunternehmen. Kwizda Pharmadistribution wurde 2010 in Wien gegründet und ist stark international tätig. Für die Industrie – zum Beispiel das Pharmaunternehmen Shire – ist die Sparte als Logistikdienstleister tätig; und im Auftrag der Industriekunden werden die Endkunden, wie Spitäler und Apotheken, beliefert.

„Im Nachhinein gesehen waren wir ein Start-up. Es waren neue Prozesse, neue Kunden, neue Herausforderungen. Wir haben einiges richtig gemacht und wir werden weiter wachsen.“

„Automatisierung ist ein Zukunftsthema, Dafür braucht es Menge, Produkte und Abmessung – das kannten wir 2010 noch nicht und wir entschieden uns bewusst dazu, manuell zu bleiben.“

Christoph Haagen, Operations Manager Kwizda Pharmadistribution

„Es gibt keine Automatisierung ohne IT. Und die IT ist ein Freund, aber ein schwieriger Freund.“

Albert Dlaska, General Manager Kwizda Pharmadistribution

Rexel Austria – der Gewinner des LOZ 2018 – beschäftigt in seinem Zentrallager in Weißkirchen 200 Mitarbeiter. Der Elektrogroßhändler setzt stark auf sein Multi-Channel-Kundenbeziehungsmanagement und ist ausschließlich im B2B-Bereich tätig. Rexel Austria hat einen Jahresumsatz von 351 Millionen Euro vorzuweisen, ist vierfach ISO-zertifiziert und wickelte vergangenes Jahr 550.000 Bestellpositionen ab. Das ergibt 5.800.000 Picks und 650.000 Last-Mile-Zustellungen – bei einem Servicegrad von 98,5 Prozent.

Und Mario Nieder und Stefan Huemer von Rexel Austria rechnen vor – während ihrer 20-minütigen Präsentation werden bereits 992 Picks und 110 Stopps abgewickelt.

„Die Menschen kommen von der Baustelle und wollen noch etwas bestellen – meist nach 16 Uhr. Wir haben unser Bestell-Fenster darauf abgestimmt.“

„Lieferantenbewertung ist uns sehr wichtig. Mit unseren strategischen Partnern arbeiten wir hier an unserer Leistungsverbesserung und Effizienzsteigerung.“

Stefan Huemer, Supply Chain Manager Rexel Austria

Und auf die Frage zur Automatisierung:

“Die große ganze Lösung haben wir noch nicht gefunden, da wir ein extrem inhomogenes Sortiment haben. Das ist für uns ein Step-by-Step-Prozess.“

Mario Nieder, Leitung Transport- und Lagerlogistik Rexel Austria

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„Sie haben vielleicht ein stark automatisiertes Management vor Augen – doch wir picken per Hand. Und wir setzen dabei auf unser größtes Kapital – flexible Teilzeitkräfte.“

„In vielen Fällen geschieht die Fahrzeugkontrolle in der Werkstatt schon mit dem Tablet.“

„Bei uns reicht das Ausbildungsniveau im Lager bis zum Uni-Abschluss.“

Sonja Stockmayr, Ressortleitung Logistik Porsche Konstruktionen

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