Kommentar : Spitzensport Logistik: Der Slalom im Lager

Kommissionierung an paletten
© Mecalux

Genau wie beim Slalom ist auch bei der Kommissionierung jeder Schwung entscheidend. Wo der Skifahrer seine Ideallinie finden muss, plant der Logistiker die effizienteste Kommissionierroute. Doch das Finden der Ideallinie im Lager zu finden, ist meist aufgrund der Größe und des vielfältigen Artikelsortiments gestaltet sich als äußerst komplex. Manuelle Optimierungen sind oft nur unter hohem Aufwand realisierbar. Viele Lagerverwaltungssysteme ermöglichen schlicht keine ganzheitlichen Analysen und Optimierungen.

Für eine datenbasierte Lageroptimierung sind Digitalisierungsmethoden, die das gesamte Lager in einem digitalen Modell samt Distanzen darstellen, deswegen unumgänglich. Denn erst dadurch werden aufbauende Analysen und Optimierungen ermöglicht. Einerseits können die aktuellen Artikelanordnungen auf Basis von unterschiedlichsten Kriterien - wie ABC-Analyse, Cube-per-Order Index oder Lagerumschlag - analysiert werden. Andererseits wird auf Basis genau dieser Kriterien auch eine Reduktion der Kommissionierdistanzen ermöglicht.

Der kürzeste Weg zum Kommissionieren

Eine einfache Lösung zur Digitalisierung und datenbasierten Optimierung im Lager stellt das Fraunhofer Austria Warehouse Squirrel dar. Dieses Tool erlaubt es, Lagerlayouts mit den vorhandenen Regalkonfigurationen und Distanzen zu digitalisieren. Die aktuellen Artikelanordnungen werden mit genannten Methoden analysiert. Anschließend werden sogenannte wegminimale Kommissionierrouten berechnet. Zusätzlich werden Artikel, welche häufig gemeinsam in Aufträgen auftreten, geclustert und nah zueinander platziert, um Distanzen weiter zu reduzieren sowie den Kommissionierprozess noch effizienter zu gestalten.

Wir sind überzeugt: Mit der Unterstützung des Warehouse Squirrel würden auch die Profi-Skifahrer die Ideallinie im Lager-Slalom finden. Genauso wie sie am Rettenbachferner durch die Tore flitzen, würden sie es auch beim Kommissionieren im Lager machen: top vorbereitet, mit Leidenschaft für Geschwindigkeit und Präzision und hoffentlich ohne Ausrutscher am Innenski. Lasst die Ski-Saison beginnen!

Christoph Ecker und Sebastian Uhl
Christoph Ecker (links) ist Leiter des Geschäftsbereichs Logistik und Supply Chain Management bei Fraunhofer Austria. Christoph Uhl ist wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Fraunhofer Austria Research GmbH im Geschäftsbereich Logistik- und Supply Chain Management. - © Fraunhofer Austria