Sicherheit : Wie viel kostet mehr Lkw-Sicherheit?
Die Petition hat ziemlich rasch Wirkung gezeigt. Nach dem tödlichen Unfall eines Kindes in Wien kam eine Online-Petition in Gang, die verpflichtende Abbiegeassistenten für Lkw forderte. Nachdem sich kurz darauf Verkehrsminister Norbert Hofer mit dem Versprechen zu Wort gemeldet hat, die Möglichkeiten der Umsetzung „mit Hochdruck“ zu prüfen, erinnert Petitions-Unterstützer Davor Sertic, der Obmann der Sparte Transport und Verkehr in der WK Wien, nun daran, dass die Umsetzung auch mit entsprechenden Kosten verbunden ist.
„Die Wahrheit ist: Wir können weitere Tote verhindern, wenn wir das wollen und wir den Worten nun auch Taten folgen lassen“, sagt Davor Sertic. Fakt sei aber auch: „Die Branche kann die Kosten nicht allein stemmen, da muss jetzt die Politik mit einem Fördermodell aktiv werden.“
Erfolgreiches Modell in Deutschland
Sertic verweist auf ein ähnliches Modell in Deutschland: Dort werden bis zu 80 Prozent der Umbaukosten übernommen, gedeckelt bei 1.500 Euro. Seit dem 21. Januar 2019 konnten Anträge für eine Förderung beim Bundesamt für Güterverkehr gestellt werden. Die Nachfrage nach der Förderung war enorm: Bereits am 25. Januar waren die 2019 zur Verfügung stehenden Mittel durch die bisher eingegangenen Förderanträge gebunden.
65 bis 120 Millionen Euro
Umgelegt auf Österreich, rechnet Sertic mit Kosten zwischen 65 und 120 Millionen Euro – je nachdem, ob man nur Lkw ab 3,5 Tonnen umbaut oder auch Sattelzugmaschinen und Busse. Und abhängig von der Frage, welches System überhaupt ins Auge gefasst wird.
"Das wäre eine Großtat"
„Wenn die beteiligten Politiker rasch zu einem Ergebnis kommen, dann könnte das Förderprogramm noch in diesem Jahr starten und wir alle Lkw bis Ende 2020 umgerüstet haben“, meint Davor Setic. „Das wäre eine Großtat, auf die alle Beteiligten stolz sein könnten, und es würde auch zeigen, dass Politik etwas weiterbringt, wenn sie zusammenarbeitet und etwas Gutes will.“