Case Study : 40 Tonnen millimetergenau bewegt

Elektroplattformwagens SFX von Hubtex im Einsatz bei Binder+Co
© Hubtex

Immer größer, immer schwerer, immer leistungsfähiger: Dieser Trend gilt auch für die Schüttgut-Aufbereitungsanlagen der Binder+Co AG. Im Durchschnitt wiegen die weltweit ausgelieferten Maschinen rund 20 Tonnen, einzelne Exemplare bringen es auf bis zu 40 Tonnen. Für diese Dimensionen war die Infrastruktur auf dem Betriebsgelände des Unternehmens im heimischen Gleisdorf nicht ausgelegt: Die hier installierten Portalkräne im Freilager und in den Hallen heben maximal 15 bis 20 Tonnen.

„Für das Bereitstellen und Abtransportieren fertig montierter Aufbereitungsanlagen mussten wir immer wieder externe mobile Kräne mit der entsprechenden Hubkraft anmieten“, erinnert sich Armin Fuchs, der bei Binder+Co den Bereich Betriebstechnik verantwortet. Diese Lösung war nicht nur kostspielig, sondern auch unflexibel. Unvorhersehbare Verzögerungen im Produktionsablauf standen den im Vorfeld vereinbarten Einsatztagen der Miet-Kräne gegenüber, die sich nicht kurzfristig verschieben lassen konnten.

Aufrüsten des Hofkrans zu teuer

Vor diesem Hintergrund machte sich Binder+Co auf die Suche nach einem passenden Transportfahrzeug mit einer Tragfähigkeit von 40 Tonnen, das sich innerhalb und außerhalb der Hallen bewegen kann. „Das Aufrüsten unseres Hofkrans wäre zu teuer und nur langfristig umsetzbar gewesen,“ stellt Fuchs fest, der im Rahmen seiner Recherche verschiedene Hersteller von Flurförderzeugen angefragt hatte. Die Suche verlief ergebnislos, bis Fuchs im Internet auf die Schwerlast-Plattformtransporter vom Typ SFX von Hubtex aufmerksam wurde.

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„Die Experten von Hubtex waren schnell bei uns vor Ort, haben sich das Gelände angesehen und uns zu einem Referenzbesuch bei einem nahegelegenen Kunden mit ähnlichen Anforderungen eingeladen“, berichtet Fuchs. „Im Laufe der Gespräche haben wir gemeinsam die Idee entwickelt, den Elektroplattformwagen zusätzlich mit einer Hubfunktion auszustatten“, so Vertriebsverantwortlicher Michael Schulz. „Damit kann die individuell für Binder+Co gebaute Ausführung des SFX nicht nur transportieren, sondern die Lasten auch eigenständig aufnehmen“, ergänzt Stephan Rückert, Spezialist für Schwerlasttransportsysteme bei Hubtex. Für diesen Zweck investierte Binder+Co in vier Wechselgestelle mit einer Tragkraft von jeweils 15 beziehungsweise 40 Tonnen. Drei weitere Wechselgestelle befinden sich derzeit im Aufbau.

Millimetergenaues Manövrieren

„Durch die Hubfunktion können wir die vorhandenen Portalkräne wesentlich effizienter einsetzen, weil diese jetzt die Wechselgestelle zeitversetzt vorladen können“, erläutert Fuchs. Alle acht Räder des Plattformwagens lassen sich über eine Fernsteuerung hydraulisch und präzise lenken, sodass ein millimetergenaues Manövrieren in den engen Hallen problemlos möglich ist.

Das Bedienteil ist mit zwei Joysticks für das Fahren und Lenken ausgestattet. Die Räder gehen nach Loslassen des Joysticks in die Geradeausstellung zurück. Über einen Wählschalter können verschiedene Fahrprogramme wie Längs- und Querfahrt ausgewählt werden. Hinzu kommen Programme für Allrad-, Diagonal-, Vorder- und Hinterachslenkung sowie Kreisfahrt.

Der Antrieb erfolgt über vier Radgetriebe mit vier jeweils 12,6 KW starken Drehstrommotoren, die das Fahrzeug beladen und unbeladen mit drei km/h fortbewegen. Die Kapazität der 80 Volt-Batterie mit einer Leistung von 750 Ah genügt vollkommen, zumal der Plattformwagen nur unregelmäßig und etwa eine Stunde pro Tag genutzt wird. Die Ladezeit für eine volle Batterieladung beträgt 6,5 bis 7 Stunden.

Betriebsgelände besser nutzbar

Das 15 Tonnen schwere Fahrzeug ist 7.500 mm lang, 2.500 mm breit und 980 mm hoch. Jeweils zwei der insgesamt acht hydraulisch gelenkten Achsschemel befinden sich auf vier Längswippen, die direkt am Rahmen verbaut sind. Mit diesem Pendelfahrwerk lassen sich die auf dem Betriebsgelände verlegten Schienen überfahren und Steigungen von bis zu acht Prozent überwinden. „Der Schwerlast-Plattformtransporter von Hubtex kann jede Stelle unseres weitläufigen Betriebsgeländes erreichen, wodurch wir hinsichtlich der Wahl der Lagerplätze wesentlich flexibler geworden sind. Wir können das Gelände nun deutlich besser nutzen“, erklärt Fuchs.