Lager-Management : Körber übernimmt die Logistik-Optimierung von Rewe International

LKW von Rewe International vor dem Lager
© Rewe International

Als Teil der deutschen Rewe Group, einem europäischen Handels- und Touristikkonzern, zählt die Rewe International AG mit mehr als 2.600 Märkten ihrer Handelsfirmen Billa, Penny, Bipa und Adeg sowie den Onlineshops von Billa und Bipa zu Österreichs führendem Nahversorger im Lebensmittel- und Drogeriefachhandel. Mit rund 45.300 MitarbeiterInnen gehört das Unternehmen auch zu den größten Arbeitgebern Österreichs.

2025 braucht Rewe International ein neues Lagerverwaltungssystem (WMS), da der Lebenszyklus der aktuell eingesetzten im nächsten Jahr endet. „Auf der Suche nach einer zukunftsfähigen Lösung war schnell klar, was uns vorschwebte. Ein hochmodernes WMS, mit dem wir unsere Logistikprozesse nachhaltig modernisieren, unsere Abläufe effizienter gestalten und Bereiche wie das Monitoring so weit wie möglich automatisieren können. All das ermöglicht uns das WMS von Körber – an allen Logistikstandorten in Österreich und auch international“, erklärt der WMS bei Rewe International AG, Manfred Mülleder.

K.Motion WMS soll den vielschichtigen Anforderungen des Einzelhandels mit Lebensmitteln und Drogerieartikeln Rechnung tragen und die komplexe Prozesslandschaft optimieren. Dabei wurden die Kern- und Basis-Prozesse als Erstes an die Bedürfnisse von Rewe International angepasst, wie Mülleder gegenüber dispo erläutert. „In weiterer Folge wurden die ersten zwei Pilotstandorte in Wr. Neudorf auf das neue WMS umgestellt. Die Inbetriebnahme konnte zügig durchgeführt werden. Als nächster Schritt wurden Optimierungen im WMS identifiziert, welche wir Zug um Zug mittels projektspezifischer Release Versionen zum Einsatz brachten.“

Der Rollout erfolgt also in zwei Schritten: In der Pilotphase bis Mitte 2025 implementiert Körber das WMS an fünf Standorten für Trocken- und Frischesortimente sowie Cross Docking. Im Zuge der Einführung erfolgt auch die Anbindung an das vorhandene ERP-System der Rewe International AG. Die weiteren 35 Standorte werden mit Unterstützung von Körber umgestellt. Der Rollout soll bis Ende 2028 abgeschlossen sein.

Aktuell führt Rewe International weitere Optimierungen durch, mit denen die Basis für die nächsten Standorte geschaffen werden sollen. „Durch den Einsatz des neuen WMS X haben sich teilweise Prozesse verändert, weiters konnten wir vereinzelt Prozessschritte, die vorher außerhalb des Systems durchgeführt wurden, in die systemgeführten Abläufe integrieren“, so der Projektleiter. „Es werden aber noch einige Schritte notwendig werden, bis wir unser Ziel erreichen können.“

Zusammengefasst wurden nun die Kern- und Basisprozesse spezifiziert, entwickelt und getestet; an zwei Standorten fand die Migration bereits statt. Nun folge eine weitere Spezifikations- und Entwicklungsphase, nach der man weitere Standorte umstelle.

Prozessoptimierung und Effizienzgewinne

Man erwarte sich durch den Einsatz des neuen WMS „primär eine deutliche Reduktion der manuellen Eingriffe. Über die Standard-Reports des Körber WMS und über individuell zugeschnittene Dashboards werden wir zeitnahe, aktuelle Informationen über den Arbeitsfortschritt erhalten, ohne manuelle Abfragen im System durchführen zu müssen. Die neue Software wird es uns darüber hinaus ermöglichen, viele Prozesse ohne nennenswerten Individualisierungsaufwand an unsere Bedürfnisse anzupassen“, erklärt Mülleder.

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Als Folgeprojekte werde Rewe International in Österreich und Südeuropa eine durchgängig homogene Systemplattform etablieren, indem das Unternehmen rund 40 Standorte bzw. Sortimentsbereiche mit dem neuen System ausstatte und in einer Instanz mehrere Lager- und Sortimentsbereiche zusammenfasse. „Dadurch können sämtliche Lagerprozesse vom Wareneingang bis zum Verladen der Ware durchgängig systemgeführt gesteuert werden. Die zukünftige webbasierte Oberfläche bringt ein hohes Maß an Flexibilität. Das bietet uns größere Freiheiten bei der Wahl der Hardware und hat den Vorteil, dass viele Prozesse flexibel via GUI oder MUI durchgeführt werden können. Für unsere Mitarbeiter schaffen wir damit einen erheblichen Mehrwert“, schließt Mülleder.

Michael Brandl, EVP Operations Software EMEA der Körber Business Area Supply Chain, ergänzt: "Wir nähern uns Schritt für Schritt an und sehen eine kontinuierliche Weiterentwicklung des Templates vor, das letztlich alle bei Rewe International vorhandenen – und avisierten – Geschäftsbereiche der strategischen und operativen Logistik umfasst. So können beide Seiten die nötigen Erfahrungswerte sammeln, bevor es in den Live-Betrieb geht. Ein zusätzlicher Nenner betrifft Schulungen im Umgang mit der neuen Softwarelösung. Schließlich geht es hierbei nicht nur um Effizienzsteigerungen, sondern auch darum, dem Faktor Mensch im Lager besser gerecht zu werden."