Trends : Versorgungskette adé: 10 Trends für das Supply Chain Management
Allein in der Modeindustrie setzen über 100 Marken das Supply-Chain-Management-Tool OSCA von Setlog ein, Sie und viele andere haben ihre Erfahrungen und Herausforderungen mit dem Softwareanbieter geteilt - daraus hat Setlog zehn Trends gefiltert.
Einkauf, Beschaffung und Supply Chain Management erlangen immer mehr Bedeutung, wenn es um den Gewinn eines Unternehmens geht, denn die Möglichkeiten, im unteren und mittleren Warensegment höhere Preise durchzusetzen, sind selten geworden. Kollaboratives Denken aller an der Kette beteiligten Partner wird im Einkauf immer wichtiger, dadurch kann die Beschaffung lokal, national und global optimiert werden. Mit den richtigen Informationen aus Prognosetools und Daten der Nachfrageplanung werden Stückzahlen und Kapazitäten berechnet. Dank eines optimierten Informationsflusses und unternehmensübergreifendem Arbeiten reduzieren Unternehmen Zeiten und Kosten und sichern so ihre Margen. Für bestimmte Branchen, die von wenigen Lieferanten abhängig sind, ist es unter Umständen notwendig, höhere Sicherheitsbestände aufzubauen und das Bestellwesen generell zu überdenken.
Versorgungsnetze ersetzen Versorgungsketten, denn die Zusammenarbeit von Unternehmen mit Einkaufsbüros, Lieferanten, Fabriken, Prüflaboren, Technikern, Kunden, Spediteuren und Händlern war noch nie so bedeutend wie heute. Deshalb werden Firmen 2021 versuchen, ihre geschäftlichen Netzwerke weiter zu stärken. Während der Pandemie haben sie festgestellt, dass ihre unternehmenszentrierten Systeme nicht mehr optimal funktionieren. Im Jahr 2021 werden sie daher Tools und Plattformen einsetzen, die enge kollaborative Arbeitsabläufe in punkto Prognosen, Bestellungen, Lieferungen, Produktion, Kapazitäten und Lagerbestände in Echtzeit unterstützen. Da die Kollaboration und der verbesserte Informationsfluss Fehler, Verzögerungen, Durchlaufzeiten und
Ineffizienzen eliminieren, können alle Beteiligten Kosten senken und ihre Wettbewerbsfähigkeit mithilfe von Unternehmensnetzwerken verbessern.
ERP-Silos sind ineffizient, das wussten Unternehmen oft schon vor der Pandemie. Covid19 hat diesen Eindruck verstärkt: Das Nebeneinander der Systeme hat Bestandspuffer künstlich aufgestockt, Informationsverzögerungen verursacht und hohe IT-Kosten für Schnittstellen, Wartung und Upgrades mit sich gebracht. Unternehmen werden diese Silos einreißen, weil sie sich weder die Kosten, den Aufwand noch den Ärger länger leisten können. Die beste Lösung ist die Verlagerung der Supply Chain Workflows auf eine kollaborative Netzwerk-Plattform, die über all diese Silos geht und sowohl eine Datenteilung als auch einen echten Datenaustausch produktions-, abteilungs- und unternehmensübergreifend ermöglicht. 2021 werden Firmen mehr Echtzeitsysteme sowie -prozesse einrichten, damit die Zeitverzögerung gegen Null geht.
Supply-Chain-Organisationen werden runderneuert, denn die Pandemie hat gezeigt, wie wenig resilient sie teilweise sind. Unternehmen werden Prozesse stärker automatisieren und die Vorteile Künstlicher Intelligenz im Bereich präskriptive Analytik sowie autonomer Agenten nutzen, um Effizienzgewinne zu erzielen. Manager werden Softwaretechnologien für die Supply Chain einführen, um die Widerstands- und Wettbewerbsfähigkeit der Firmen zu erhöhen. Die Folge: Die neuen Automatisierungstechnologien beseitigen Dutzende von Positionen und Rollen innerhalb der Organisation. Gleichzeitig wird die Entscheidungsfindung weitaus datengesteuerter. Zudem wird die Synchronisation von Waren- und Informationsfluss stärker aufgesetzt. Nur so können Unternehmen Schnelligkeit erzeugen, Puffer abbauen und Prozesse effizient steuern –von der Planung bis zur Auslieferung.
Sichtbarkeit ist wichtiger denn je. Aber das alleine reicht nicht. Was nützt es, ein Problem nur zu sehen, wenn man es nicht lösen kann? IT-Spezialisten verwenden Künstliche Intelligenz und spezielle Algorithmen, um mögliche Zwischenfälle in Firmen vorherzusehen (prädiktive Analyse) oder sie automatisiert zu lösen (präskriptive Analyse bzw. adaptive Lösung). Im globalen Transportbereich helfen Algorithmen und Berechnungen, Laufzeiten zu optimieren, ebenso wie bei der richtigen Auswahl der Transportarten und der optimalen Befüllung der Transporteinheiten – unter anderem durch die Bündelung von Sendungen.
Angebot und Nachfrage werden optimiert abgestimmt. Deshalb werden immer mehr Unternehmen künftig auf Technologien setzen, die die Nachfrage optimal mit dem verfügbaren Angebot innerhalb der Lieferfristen in Einklang bringen. Um das Service-Level hoch zu halten und die Kosten gleichzeitig zu minimieren, müssen unter Umständen Produkte den Aufträgen, nahezu in Echtzeit, neu zugeordnet werden, wenn sich die Gesamtsituation ändert. Unternehmen, die Software einsetzen, um Nachfrage und Angebot global zu steuern, werden gegenüber dem Wettbewerb die Nase vorne haben. Wenn schnelle Veränderungen bei Angebot und Nachfrage eine Prognose, die auf der Vergangenheit basiert, unmöglich machen, ist die beste Strategie ein agiler Ansatz, um die Nutzung von Ressourcen und Produktionskapazitäten permanent zu optimieren.
Damit Unternehmen erfolgreich bleiben und resilienter werden, müssen die Potenziale in allen Kanälen ausgeschöpft werden – stationärer Handel, Großhandel, E-Commerce, Direct-to-Consumer, Vertriebspartner und Plattformen. Nur wer sich daran hält, bleibt weiter im Geschäft, wenn einer der Kanäle ausfällt. Firmen müssen zudem die Nachfrage konsolidieren und einen Blick auf jedes Glied in der Kette werfen können, damit sie fähig sind, Service-Levels und Einnahmen zu erhöhen und gleichzeitig die Kosten zu senken. Dafür brauchen sie eine leistungsfähige SCM-Software.
Manager müssen die Produktion und Lieferung von „Losgröße 1“ im Griff haben, eine Lösung für die letzte Meile ausbauen und das Retourengeschäft beherrschen. Darüber hinaus benötigen sie eine Technologie im E-Commerce-Bereich, welche die von den Kunden gewünschte Vielzahl an Wahlmöglichkeiten und Artikelvarianten bewältigen kann. Hierzu gehören im B2B- aber auch im B2C-Markt Streckengeschäfte, die mit der notwendigen Transparenz von SCM-Lösungen geschaffen und optimiert werden. So können Händler Waren an Kunden verkaufen, ohne diese wirklich physisch
im Bestand zu haben.
Eine Supply Chain zu steuern, ist schon nicht banal. Aber die gesamte Kette kontinuierlich temperaturkontrolliert und gekühlt zu halten, ist eine Herkulesaufgabe – speziell in warmen Regionen wie etwa in Afrika. Die Einhaltung eines bestimmten Temperaturniveaus ist aber für viele temperaturempfindliche Produkte erforderlich – das gilt nicht nur für Impfstoffe, sondern auch für viele Medikamente, Lebensmittel und einige chemische Erzeugnisse. Firmen müssen eine vollständige Überwachung der Lieferkette sowie eine Rückverfolgbarkeit der Produkte jederzeit garantieren können. Zudem benötigen sie Herkunftsinformationen über alle Standorte und Supply Chain-Partner hinweg. Unternehmensnetzwerk-Plattformen mit diesen Fähigkeiten sind unerlässlich für Unternehmen, die mit diesen Herausforderungen konfrontiert sind.
Die Themen Nachhaltigkeit, Dekarbonisierung und Social Compliance werden immer wichtiger. Sie werden vom Markt, vom Verbraucher und von der Politik eingefordert. Im Straßengüterverkehr beispielsweise geht der Trend in der Entwicklung hin zu Elektro-Fahrzeugen im Nahverkehr und zu Lkw mit Wasserstoffantrieb im Fernverkehr. Allgemein geht die Tendenz weg von der Wegwerfgesellschaft hin zur Wiederverwertbarkeit von Produkten und Komponenten. Unternehmensvertreter überlegen sich, wie sie Strategien aus der Kreislaufwirtschaft umsetzen können. Manager nehmen Themen wie Kohlendioxid-Ausstoß, Wasser- und Energieverbrauch und ihre soziale Verantwortung in der globalen Beschaffung sehr ernst und setzen beispielsweise in Deutschland proaktiv auf Strategien und Software, um für die Einführung eines Lieferkettengesetzes gerüstet zu sein.