Strategie : Amazon steigt ins Frachtgeschäft ein

Gestapelte Container
© frank mckenna

Amazon baut derzeit unter dem Namen „Amazon Global Logistics“ – kurz AGL – ein neues Geschäftsfeld auf, wie das Handelsblatt berichtet. Damit will der weltgrößte Onlineversender für die unabhängigen Händler auf seinem Marktplatz zunehmend den weltweiten Transport der Waren übernehmen.

Bisher war die Warenbeförderung bis in die regionalen Verteilzentren fast ausschließlich den Händlern und deren Spediteuren überlassen. Das soll nun AGL übernehmen. Amazon nutzt dazu freie Kapazitäten auf Containerschiffen und Frachtflugzeugen, die sie schließlich Importeuren zur Verfügung stellt, so das Handelsblatt.

Hier nutzt Amazon den Umstand der erheblich gestiegenen Frachtraten für Container: „Die von den Speditionen aufgerufenen Preise unterbietet Amazon massiv“, berichtet die Zollexpertin und Wirtschaftsjuristin Francine Dammholz aus Gesprächen mit Mandanten gegenüber dem Handelsblatt.

Mit dieser Niedrigpreispolitik könnte AGL zur ernsthaften Konkurrenz für Frachtdienste und Speditionen werden, weil sich Amazon damit rasch Marktanteile sichern wird. Für die Marketplace-Händler stellt das eine zusätzliche Dienstleistung dar. Amazon positioniert sich damit als End-to-End-Logistiker.