Brexit : Brexit: Verschärfte Zollkontrollen ab 2022

Schranke mit Zeichen "Zoll"
© bluedesign - stock.adobe.com

Am Ärmelkanal sind vor einem Jahr zahllose LKW im Stau gestanden. Nicht nur Corona sorgte für logistische Probleme, sondern vor allem auch neue Importregeln sorgten für logistische Probleme. Startprobleme haben sich nach und nach gelöst, doch fallen nun wichtige Vereinfachungen auf britischer Seite jetzt weg. LKW aus der EU wurden bisher ohne Kontrolle durchgewunken. Ab dem 1.1. dürfen sie nur auf die britische Insel kommen, wenn ihre Importe schon vorab dort angemeldet sind.

Bisher konnte man Zollerklärungen für Importe im Nachhinein einreichen - diese Vereinfachung fällt nun also weg. Konkret bedeuten die Zoll-Regelungen eine Verschiebung, was die Voranmeldung von Importen tierischer und pflanzlicher Erzeugnisse nach Großbritannien betrifft, heißt es aus der Wirtschaftskammer Österreich. Das heißt, die Pflicht zur Voranmeldung von SPS-Importen (sanitäre und phytosanitäre Kontrollen für tierische und pflanzliche Produkte, Anm.) in das Vereinigte Königreich gilt zwar wie geplant ab 1.1.2022. Kontrollen und Zertifikate werden dann aber erst frühestens ab 1.7.2022 eingeführt, so die Wirtschaftskammer.

Firmen müssen also die internen Prozesse zur Zollabwicklung umstellen und sich auch mit den Transportunternehmen abstimmen. Experten warnen, dass viele Unternehmen darauf nicht vorbereitet sind. Aus der Wirtschaftskammer heißt es auf Dispo-Anfrage: "Soweit Informationen von ausländischen Verwaltungen zur Verfügung stehen, ist die österreichische Speditionswirtschaft immer bestrebt, gut vorbereitet den neuen Herausforderungen zu begegnen. So auch hier. Das Informationsangebot wurde von unseren Mitgliedsbetrieben sehr gut angenommen. Allerdings wird sich in der Praxis zeigen, wie sehr die unter mangelnden personellen Ressourcen leidende Zollverwaltung des Vereinigten Königreichs selbst die Abfertigung schafft. Die Erfahrungen der ersten Monate des Jahres 2021 lassen hier Schlimmes befürchten. Wir hoffen daher, dass die Zollverwaltung den Anforderungen diesmal besser gerecht wird."