Speditionen-Ranking : Das sind die stärksten Logistiker des Landes
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Die heimische Transportbranche hatte im letzten Jahr mit einigen Herausforderungen zu kämpfen. Geopolitische Konflikte, die sich auf die globalen Lieferketten auswirkten und vor allem international tätige Logistiker betrafen, und eine gedämpfte Wirtschaftsleistung haben sich bei vielen Unternehmen negativ auf die transportierten Mengen und so auch auf den Umsatz ausgewirkt. Auch die niedrigeren Frachtraten führten zu geringeren Umsätzen.
Im Straßenverkehr wurden im letzten Jahr 370,6 Millionen Tonnen Güter von in Österreich registrierten Kraftfahrzeugen transportiert – das ist ein Rückgang der beförderte Tonnage um 5,1 Prozent im Vergleich zum Jahr davor. Die Transportleistung verringerte sich um 2,6 % auf 26,1 Milliarden Tonnenkilometer.
Auch auf der Schiene gab es einen starken Rückgang: Hier betrug das Transportaufkommen in Österreich rund 92,4 Millionen Tonnen. Das sind rund elf Prozent weniger als noch im Vorjahr. Und auch auf der Donau wurden im letzten Jahr weniger Güter befördert: 2023 waren es sechs Millionen Tonnen Güter, das sind um ebenfalls 5,1 Prozent weniger als 2022. Das Transportaufkommen fiel damit auf einen historischen Tiefstand. Dies war ausschließlich auf Rückgänge im grenzüberschreitenden Empfang zurückzuführen, wobei Transporte aus der Ukraine nach Österreich nahezu zum Erliegen gekommen sind.
Starke Steigerungen, starke Rückgänge
Einige Spediteure allerdings konnten Umsatzsteigerungen verbuchen – hier fallen vor allem Hödlmayr (fast + 38%) und die hybride Spedition Spedination (+31%) auf. Bei Hödlmayr heißt es dazu auf dispo-Anfrage: „Dieser Erfolg ist das Ergebnis einer konsequent verfolgten Strategie, nämlich ein verlässlicher und starker Partner für die Automobil-Produzenten, Importeure sowie Händler zu sein. Wir konnten jene Stabilität vermitteln, die notwendig ist, um mit partnerschaftlichen Konzepten und wirkungsvollen Strategien die neuen Herausforderungen erfolgreich zu bewältigen. Natürlich erforderte das starke Wachstum auch strukturelle Anpassungen. So wurden im Unternehmen gegenüber 2022 100 zusätzliche Mitarbeiter*innen eingestellt. Umfangreiche Investitionen wurden auch in den gesamten Fuhrpark getätigt – so erhöhten wir die Zahl der Fahrzeugtransporter auf ca. 600 und die Ganzzugsysteme auf 24.“
In Österreich ist Hellmann Worldwide Logistics der stärkste Umsatz-Verlierer, auf Konzern-Ebene heißt es allerdings, dass das Unternehmen das vergangen Jahr „trotz anhaltend herausfordernder Marktbedingungen erfolgreich abgeschlossen hat, das Auftragsvolumen konnte gegen den Markttrend stabil gehalten werden.“ Der erwartete Umsatzrückgang sei auf die Normalisierung der während der Pandemie überdurchschnittlich hohen Frachtraten zurückzuführen.
Die internationale Spedition Ireda wiederum, die sich selbst als „Russlandspezialist“ bezeichnet, gab im dispo-Ranking die russischen Sanktionen als Anmerkung für den Umsatzrückgang von knapp 18 Prozent an.
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Nachhaltigkeit, KI & Lieferketten: So antwortet die Branche
Dispo hat den heimischen Spediteuren die Möglichkeit gegeben, in einer Branchenumfrage ihre Performance in verschiedenen Bereichen anzugeben. Auch wenn die Ergebnisse aufgrund der geringen Teilnehmerzahl nicht repräsentativ sind, so können sie doch als Barometer der Branche gesehen werden.
Interessant waren vor allem die Antworten zu alternativen Antrieben und zum KI-Einsatz. Demnach setzt etwas mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen alternative Antriebe in ihrem Fuhrpark ein - und hier vor allem Elektro-Fahrzeuge. Vereinzelt gibt es auch Flotten, die mit HVO-Kraftstoff (Hydrotreated Vegetable Oil), Gas oder Flüssigerdgas (LNG) fahren.
Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz wiederum ist in sehr vielen Transportunternehmen mittlerweile Alltag - hier vor allem in der Disposition und der Planung, aber auch in den Bereichen Lagerlogistik, Marketing und Vertrieb. Demnach ist auch der Digitalisierungsgrad in den Transportunternehmen, die an der Umfrage teilgenommen haben, sehr hoch.
Ein weiteres wichtiges Thema, das eindeutige Ergebnisse zeigt, ist die Nachhaltigkeit. Auch hier wurden in den letzten zwölf Monaten verschieden hohe Summen in Nachhaltigkeitsbestrebungen investiert, kein einziges Unternehmen hat "sehr wenig" oder "wenig" in diesen Bereich investiert.
Das sind die 5 stärksten Logistiker Österreichs 2024
Im Gegensatz zum letzten Jahr hat sich in den Top5 wieder einiges verändert: Die Plätze eins bis fünf wurden kräftig durchgemischt, außerdem flog Schenker aus den Top5, während die Österreichische Post darin wieder vertreten ist - in diesem Jahr sogar auf Rang 2.
Rang 5: Cargo-Partner / Umsatz: 1.307,1 Millionen Euro
2023 feiert Cargo-Partner sein 40-jähriges Bestehen, 1983 gründete CEO Stefan Krauter das Unternehmen „air cargo partner“ mit nur fünf Personen am Wiener Flughafen. Heute ist das Unternehmen zu einem globalen Transport- und Logistikdienstleister mit über 4.000 Mitarbeitern in 40 Ländern und einem Jahresumsatz von 1,3 Milliarden Euro gewachsen. Auch das Produkt- und Serviceportfolio wurde im Lauf der Jahre mit Angeboten für Seefracht und LKW-Fracht kontinuierlich erweitert. Im Mai 2023 wurde das österreichische Logistikunternehmen an die börsennotierte japanische Nippon Express Holdings verkauft, seit 4. Jänner 2024 ist die Übernahme in trockenen Tüchern. Die Marke Cargo-Partner soll allerdings erhalten bleiben.
2023 hat Cargo-Partner, nach einem Rekordjahr 2022 mit einem Umsatz von über zwei Milliarden Euro, den Österreichischen Exportpreis erhalten. Die Auszeichnung sei eine Anerkennung für die solide Entwicklung und die stetig wachsenden Rekordumsätze der letzten Jahre, hieß es dazu. Der Exportpreis wurde 2023 zum 29. Mal vergeben, Cargo-Partner konnte sich den Titel nach 2017 dabei bereits zum zweiten Mal sichern. Die Fachjury prüfte die Leistungen des Unternehmens anhand der Unternehmenskennzahlen und kürte Cargo-Partner zum Sieger in der Kategorie Transport & Verkehr.
Rang 4: Rail Cargo Group / Umsatz: 1.907,1 Millionen Euro
Für die Rail Cargo Group (RCG) war das letzte Jahr "geprägt von einem herausfordernden Marktumfeld", wie es aus dem Unternehmen heißt. Geopolitische Einflüsse, hohe Energiekosten und in der Folge eine industrielle Rezession in wesentlichen Märkten haben für die RCG 2023 zu einer deutlich gesunkenen Nachfrage und spürbaren Rückgängen bei der Auslastung geführt. Gleichzeitig sah man sich mit einem eklatanten Nachteil gegenüber der Straße konfrontiert: Während sich der Strompreis 2023 gegenüber dem Vorkrisenniveau in Österreich mehr als verdoppelte und international sogar teilweise verdreifachte, stieg der Dieselpreis nur um etwas mehr als 20 Prozent. Davon besonders betroffen waren der Einzelwagenverkehr (EWV) und der kontinentale Intermodalverkehr, wo die Bahn im direkten Wettbewerb mit dem Lkw steht.
Der Umsatz liegt allerdings mit 1,91 Mrd. Euro leicht unter dem Jahr 2022 (1,94 Mrd. Euro). 2023 brachte die RCG fast 420.000 Züge an ihr Ziel, damit konnten im vergangenen Jahr 78,5 Millionen Nettotonnen transportiert werden. Dabei setzte die RCG mit Anfang des Jahres 2023 zwei ihrer Expansionspläne in die Tat um: Seit 1. Januar 2023 gibt es in Shanghai eine Niederlassung mit eigenen Mitarbeiter. In Serbien wurde darüber hinaus eine neue Carrier-Gesellschaft gegründet. Damit ist die RCG im Jahr 2023 bereits in 13 Ländern in Eigentraktion unterwegs.
Rang 3: Gebrüder Weiss / Umsatz: 2.464 Millionen Euro
Gebrüder Weiss hat das Geschäftsjahr 2023 mit einem Nettoumsatz von 2,47 Milliarden Euro abgeschlossen, das ist ein Rückgang von etwa 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Trotz dieses Rückgangs liegt das Unternehmen über seinem Wachstumstrend von 2015 bis 2020. Der Nettoumsatz des Geschäftsbereichs Air & Sea mit 774 Millionen Euro pendelte sich wieder auf dem früheren Niveau ein, heißt es aus dem Unternehmen, aufgrund hoher Frachtraten etwa erwirtschaftete Gebrüder Weiss in dieser Sparte im Vorjahr 1,27 Milliarden Euro. Stabil zeigte sich der Umsatz in den Geschäftsbereichen Landverkehr und Logistik mit 1,45 Milliarden Euro (2022: 1,48 Milliarden Euro), bei rückläufigen Energie- und Treibstoffpreisen. „Es ist uns gelungen, trotz schwächerer Konjunktur mit erstklassigem Service zum Erfolg unserer Kunden auf deren weltweiten Absatzmärkten beizutragen und die Präsenz von Gebrüder Weiss mit neuen Standorten in den USA und in Deutschland zu erhöhen. Geopolitische Konflikte und eine global gedämpfte Wirtschaftsleistung wirkten sich negativ auf Umsatz und die transportierten Mengen aus. Aufgrund unserer stabilen Finanzsituation konnten wir 2023 trotzdem ein umfassendes Investitionsprogramm für den Standort- und Serviceausbau umsetzen“, so Wolfram Senger-Weiss, Vorsitzender der Geschäftsleitung. Durch Corona hatten sich viele Projekte verschoben, die nun im Jahr 2023 realisiert werden konnten.
Rang 2: Österreichische Post / Umsatz: 2740,8 Millionen Euro
Die Österreichische Post hat im letzten Jahr um fast zehn Prozent mehr Umsatz erzielt, hier hat vor allem die Division Paket & Logistik stark zugelegt. Während sich die Umsatzerlöse der Österreichischen Post insgesamt um 8,7 Prozent auf 2,74 Milliarden Euro verbesserten, zeigte die Division Paket & Logistik einen Umsatzzuwachs von 16,6 Prozent auf 1,42 Milliarden Euro. Dabei wurden im letzten Jahr rund 200 Millionen Pakete in Österreich befördert. Das sind rund neun Prozent mehr als im bisherigen Rekordjahr 2021. Der Anstieg des Paketvolumens war dabei hauptsächlich auf die gestiegene Konsumfreude infolge der rückläufigen Inflation zurückzuführen. Vor allem aus China stieg die Paketmenge.
„Mit 200 Millionen Paketen im Jahr 2023 haben wir unseren Wachstumskurs in Österreich fortgesetzt. Diese Rekordmenge haben wir erreicht, indem wir neue Versender gewonnen und nationale wie internationale Kooperationen ausgebaut haben", erklärt Peter Umundum, Vorstandsdirektor für Paket und Logistik. An durchschnittlichen Tagen im Jahr 2023 transportierte die Post österreichweit fast 800.000 Pakete, im Dezember stieg diese Zahl auf rund eine Million Pakete an. Der Tageshöchstwert wurde mit mehr als 1,4 Millionen transportierten Paketen erreicht. In diesem Jahr gab die Post auch eine Kooperation mit dem E-Commerce-Riesen Temu bekannt, die wohl für weiterhin steigende Paketmengen sorgen wird.
Rang 1: LKW Walter / Umsatz: 2780 Millionen Euro
LKW Walter feiert in diesem Jahr 100-jähriges Bestehen. Was 1924 als kleines Ein-Mann-Speditionsbüro in Wien begann, hat sich zu einem Unternehmen mit über 1.650 Mitarbeiter aus über 40 Nationen entwickelt. Anfangs etablierte sich das Unternehmen als Spezialist für Sammelladungstransporte, knapp 30 Jahre später folgte der erste internationale Transport nach Italien, der den internationalen Wachstumskurs einläutete. Im Jahr 1984 startete das Unternehmen im Kombinierten Verkehr, was seither als zentrales Aushängeschild gilt. Mittlerweile transportiert LKW Walter mehr über die Schiene als über die Straße. Insgesamt etwa 8.000 Komplettladungen pro Tag wickelt das Unternehmen ab, der Schwerpunkt liegt dabei auf der Beförderung von Gütern aus der Konsumgüter-, Holz-, Papier-, Chemie-, Metall-, Automobil- und Elektronikindustrie.
Mit der Verlagerung von Straßentransporten auf die Verkehrsträger „Schiene“ und „Short Sea Shipping“ leiste man einen wesentlichen Beitrag zur Reduktion von Schadstoff-Emissionen. LKW Walter hat dabei im Jahr 2023 europaweit mehr als 579.000 Transporte intermodal abgewickelt, was zu einer Reduktion von CO₂-Emissionen von etwa 329.000 Tonnen führte.
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