Containerhafen : Die Top 10 der effizientesten Containerhäfen weltweit

Die Rolle von Häfen im globalen Handel ist entscheidend. Denn Häfen und Terminals, insbesondere für Container, sind oft die Hauptursache für Verspätungen, Unterbrechungen der Lieferkette, zusätzliche Kosten und geringere Wettbewerbsfähigkeit.

Weltbank und S&P Global Market Intelligence stellen nun in der dritten Ausgabe ihres "Container Port Performance Index" die aktuellen Top-Performer vor zeigen etwa auch die Herausforderungen auf, denen sich die afrikanischen Häfen gegenübersehen.

Wenig überraschend dominieren chinesische Häfen die Rangliste - und hier insbesondere der Hafen von Yangshan, der trotz Taifune und erheblicher weiterer Herausforderungen den ersten Platz belegt. Drei Häfen im Nahen Osten - Salalah in Oman, Khalifa Port in Abu Dhabi und Tanger Med - gehören ebenfalls zu den Top 5.

Lateinamerika und Südostasien zeigten ebenfalls beeindruckende Leistungen, mit bemerkenswerten Platzierungen für Cartagena in Kolumbien und den malaysischen Hafen Tanjung Pelepas. In Nordamerika sind die Häfen von Wilmington, North Carolina und Virginia führend.

In Europa steht der Hafen von Algeciras (16) in Spanien an der Spitze. Stark verloren hat der Hamburger Hafen: Er belegt von 348 untersuchten Häfen nur Platz 328 und verliert damit fast 100 Plätze im Vergleich zum Vorjahr. Der Hafen von Rotterdam verbessert sich leicht auf Platz 265. Der belgische Hafen von Antwerpen macht 30 Plätze gut und landet auf Platz 66.

Die Studie beleuchtet auch die Situation in Afrika, wo die Häfen eine entscheidende Rolle für die wirtschaftliche Entwicklung spielen. Der Hafen von Berbera ist mit Platz 144 der bestplatzierte Hafen in Afrika südlich der Sahara. Obwohl sich die Effizienz verbessert hat, sind in vielen afrikanischen Häfen die Abfertigungszeiten der Schiffe immer noch zu lang, was ein anhaltendes Risiko für Lieferkettenunterbrechungen darstellt.

Die allgemeinen Verbesserungen und Verkürzungen der durchschnittlichen Ankunftszeiten in afrikanischen Häfen wurden von Dar Es Salaam, Monrovia, Douala, Pointe-Noire, Tema, Luanda, Lomé, Lagos, Port Victoria, Dakar und Ngqura vorangetrieben. Dieser Anstieg wird durch eine Verlängerung der durchschnittlichen Ankunftszeit in Kapstadt, San Pedro, Abidjan und Mombasa leicht ausgeglichen. In Ostasien waren Verbesserungen in Yantian und Yangshan zu verzeichnen, die jedoch durch längere Ankunftszeiten in Manila und Qingdao wieder aufgehoben wurden. Unter den 20 wichtigsten Häfen befinden sich keine europäischen Häfen, die sich verbessert haben. Poti, La Spezia, Mersin, Triest, Hamburg und Koper verzeichneten alle längere durchschnittliche Ankunftszeiten.

Martin Humphreys, leitender Verkehrsökonom bei der Weltbank, betont die Bedeutung der Effizienz der Häfen für Afrika: "Die Verbesserung der Hafeneffizienz ist eine wesentliche Voraussetzung für das Wachstum und die Entwicklung Afrikas. Afrikas Häfen sind wichtige Tore für Handel und Gewerbe, und ein effizienter Betrieb trägt zur Ernährungssicherheit bei. Ihr effizienter Betrieb ist ein entscheidender Faktor dafür, ob Afrika sein wirtschaftliches Potenzial ausschöpft."

Insgesamt haben sich die Betriebsbedingungen in den Häfen weltweit nach den beispiellosen Störungen durch die COVID-19-Pandemie deutlich verbessert. Die Häfen bauen ihre Rückstände weiter ab, aber es gibt noch Spielraum für Effizienzsteigerungen. Die weitere Digitalisierung der Hafenprozesse und die Modernisierung der Hafeninfrastruktur würden die Produktivität, den Kundenservice und die Emissionsreduzierung verbessern, so die Daten.

In der Rangliste der effizientesten Häfen gab es einige bemerkenswerte Bewegungen innerhalb der Top 10:

Der Hafen von Yangshan in China behält trotz Herausforderungen wie Taifunen im Jahr 2022 die Spitzenposition.

Drei Häfen im Nahen Osten konnten sich unter den ersten fünf platzieren: Salalah in Oman (Platz 2 in beiden Jahren), Khalifa Port in Abu Dhabi (Platz 3 2022, Platz 5 2021) und Tanger Med (Platz 4 2022, Platz 6 2021). Dies zeigt eine starke Präsenz des Nahen Ostens in den Top-Positionen.

Zwei Häfen in Lateinamerika konnten ihre Plätze verbessern: Cartagena in Kolumbien hat es auf Platz 6 geschafft (2021: 15) und Posorja in Ecuador hat einen bemerkenswerten Sprung auf Platz 19 gemacht.

In Asien erzielte der malaysische Hafen Tanjung Pelepas den 5. Platz (2021: 16), während der vietnamesische Hafen Cai Mep um einen Platz auf Rang 12 fiel. Der Hafen von Ningbo in China konnte seine Position in den Top 10 halten.

Hamad Port ist die einzige Ausnahme unter den Top 10, die seine Position seit dem CPPI 2021 nicht halten oder verbessern konnte, er rutschte in der Rangliste von Rang 4 auf Rang 7 nach unten.

Das zeigt, dass einige Regionen wie der Nahe Osten und Lateinamerika in der Lage sind, ihre Präsenz in den Top-Rängen zu verstärken.