Kreislaufwirtschaft : DSV und TIP refurbishen ihre Anhänger-Flotte

Bereits in den vergangenen Jahren arbeiteten die Unternehmen an ähnlichen Projekten: 2023 wurden 1.100 Anhänger modernisiert, 2024 folgten weitere 991. Die positiven Erfahrungen aus diesen Sanierungsprogrammen haben nun den Weg für die Fortsetzung der Initiative geebnet. Ziel ist es, nicht nur den CO2-Ausstoß der Flotte zu reduzieren, sondern auch die Effizienz der Logistikprozesse in Europa zu verbessern.
Kohlenstoffemissionen senken durch Refurbishment
Die Sanierung anstelle der Neuanschaffung von Anhängern bietet erhebliche Vorteile für die Umweltbilanz von DSV. Laut Berechnungen der TIP-Gruppe können durch die Überholung der 500 Anhänger im Jahr 2025 insgesamt rund 8.000 Tonnen CO2 eingespart werden. Zum Vergleich: Die Aufarbeitung eines einzelnen gebrauchten Sattelzuges verursacht etwa 2,7 Tonnen CO2. Dies umfasst sowohl die verwendeten Materialien als auch den Energie- und Heizungsaufwand.
Durch die Verlängerung der Lebensdauer eines Anhängers können große Mengen an Ressourcen eingespart werden, die sonst für die Produktion neuer Fahrzeuge benötigt würden. Dieser Ansatz entspricht einem wachsenden Trend in der Branche, der sich verstärkt der Kreislaufwirtschaft widmet und nachhaltige Alternativen zur klassischen Ersatzstrategie sucht.
Lebensdauer verdoppeln, Kosten senken
Mit der Initiative verdoppelt DSV die durchschnittliche Lebensdauer seiner Anhänger. Während die Fahrzeuge bislang nach fünf Jahren ausgemustert wurden, bleiben sie nach der Überholung nun weitere sechs Jahre in Betrieb. Neben den ökologischen Vorteilen bedeutet dies auch wirtschaftliche Einsparungen für das Unternehmen. Der reduzierte Investitionsbedarf für neue Fahrzeuge senkt die Gesamtkosten für den Fuhrpark und erhöht dessen langfristigen Wert.
Ein weiterer Vorteil: Die Zusammenarbeit zwischen DSV und TIP ermöglicht eine kontinuierliche Wartung der Fahrzeuge in den europaweiten Werkstätten beider Unternehmen. Dies trägt dazu bei, die Betriebszeit der Anhänger zu maximieren und Ausfallzeiten auf ein Minimum zu reduzieren.
Partnerschaft für nachhaltige Logistik
Die Kooperation zwischen DSV und TIP erstreckt sich über mehrere Jahre und basiert auf einer gemeinsamen Strategie zur nachhaltigen Optimierung der Logistik. Arjen Kraaij, stellvertretender CEO der TIP-Gruppe, betont die Bedeutung des Projekts: „Wir sind stolz darauf, unserer langjährigen Zusammenarbeit mit DSV ein neues Kapitel hinzuzufügen. Das Refurbishment ist ein Beispiel dafür, wie wir Nachhaltigkeitsziele mit der Leistungsfähigkeit der Flotte in Einklang bringen können.“
Auch Flemming Steiness, Managing Director von DSV Global Equipment Services, sieht in der Initiative einen wichtigen Schritt für das Unternehmen: „Die Überholung von Anhängern ist ein einfacher, aber wirkungsvoller Weg, um Emissionen zu reduzieren und gleichzeitig die hohe Servicequalität zu halten, die unsere Kunden erwarten. Solche Kreislaufwirtschaftsinitiativen sind entscheidend, um unsere CO2-Bilanz weiter zu senken.“
Angesichts zunehmender regulatorischer Anforderungen an die CO2-Reduktion und steigender Rohstoffpreise könnte das Modell der Flottenmodernisierung durch Refurbishment auch für andere Unternehmen eine attraktive Alternative darstellen.