Schifffahrt : "Ein neues Kapitel des ökologischen Shortsea-Verkehrs"

„Wilson Flex I“ ist unterwegs von China über Südkorea zum Einsatzort in Europa.
© Rhenus-Arkon-Shipinvest

Insgesamt fünf Schiffe hat das Joint Venture von Rhenus und Arkon Shipping entwickelt. Dank ihrer neu designten, optimierten Rumpfform sparen sie gegenüber herkömmlichen Schiffen circa 20 Prozent Treibstoff ein. Zudem sind der Kohlenstoffdioxidausstoß und die Feinstaubemissionen deutlich reduziert. Der Schiffsantrieb bietet alle Möglichkeiten zur künftigen Aufrüstung für einen noch emissionsärmeren Betrieb. Außerdem sind die „Hanse Eco“-Schiffe mit Elektromotorunterstützung und einer Abgasnachbehandlung ausgerüstet. So erfüllen sie die Vorgaben der Abgasnorm IMO Tier III, die für Neubauten ab 2025 zur Vorschrift wird.

Die Bauweise der Küstenmotorschiffe bringt mehrere Vorteile mit sich, darunter die Möglichkeit, dank Open-Top-Fähigkeit bei geöffneten Luken zu fahren. Zudem ermöglicht das durchgehende Deck den Transport auch besonders voluminöser und sperriger Güter. Dabei gewährleistet die vordere Anordnung der Brücke freie Sicht auch bei Decksladungen. Torsten Westphal, federführend mit Sohn Torben Westphal beim Projektinitiator Arkon Shipping, freut sich auf die Ankunft: „Mit der erfolgreichen Übergabe der ‚Wilson Flex I‘ ist eine bedeutende Etappe auf dem Weg zu einer nachhaltigen Flotte erreicht. In diesem für die europäische Schifffahrt durchaus historischen Vorhaben legen wir einen besonders hohen Standard an.“ Das bekräftigt Ralf Uebachs, Geschäftsführer der Rhenus-Arkon-Shipinvest: „Unsere neuen ‚Hanse Eco‘-Schiffe stellen einen Meilenstein in Sachen Nachhaltigkeit dar. Sie sind topmodern ausgestattet und in einer völlig neuen, zukunftsfähigen Bauweise konzipiert. Damit beginnen wir ein neues Kapitel des ökologischen Shortsea-Verkehrs.“

Die „Wilson Flex I“ ist knapp 90 Meter lang, hat eine Gesamttragfähigkeit von bis zu 4.200 Tonnen und wird von sieben Besatzungsmitgliedern operiert. Als erstes der fünf baugleichen Schiffe ist sie nun in China unterwegs zum Ladehafen, um dort eine Basisladung an Bord zu nehmen. Nächster Stopp ist der Hafen von Yeosu in Südkorea, wo eine europäische Crew an Bord geht, die das Schiff nach Europa steuern wird. Dort wird es für den Langzeiteinsatz an die norwegische Reederei Wilson ASA übergeben. Die Ankunft ist in rund eineinhalb Monaten vorgesehen. Einsatzgewässer der neuen Schiffe werden der gesamte europäische Kurzstreckenseeverkehr sein – von der Baltischen über die Nordsee bis hin zum Mittelmeer und zum Schwarzen Meer. Nach dem ersten Schiff wird sich nun alle sechs bis acht Wochen ein weiteres fertiggestelltes Schiff auf den Weg machen.