Das Start-up aus Graz reiht sich mit dem Preis in eine Reihe namhafter Gewinner ein - so haben etwa im letzten Jahr Audi und VW gewonnen. Mit dem elogistics award würdigt der Arbeitskreis AKJ Automotive in erster Linie innovative Projekte, die Logistik und Informationsverarbeitung sinnvoll verbinden. Besonders beachtet wird dabei die Anwenderseite. Dabei legen die Fachjuroren ein Augenmerk darauf, ob die Lösung in der Praxis eingesetzt wird und ob sich signifikante Verbesserungen in den Prozessen ergeben haben.
Die Jury stellte dabei fest, dass das junge Start-up das Problem erkannt habe, dass Tier-1-Zulieferer bei ihren Just-in-sequence-(JIS)-Werken für den Materialfluss in Richtung der OEM-Werke nur wenig Gestaltungsspielraum haben, weil die Kunden die meisten Rahmenbedingungen vorschreiben.
Die Inbound-Logistik der JIS-Werke biete jedoch viel mehr Möglichkeiten der Optimierung, die mit den meisten ERP-Systemen und der dort implementierten Systematik der Materialplanung nicht erschließbar seien. Das Unternehmen Yanfeng suchte hier ein IT-Werkzeug, um die Inbound-Logistik nachhaltig optimieren zu können und fand dieses mit MasterScheduler.
Der MasterScheduler wurde im Werk von Yanfeng in Neustadt/Donau eingesetzt, um die operative und taktische Optimierung der Lieferabrufe systemgestützt durchführen zu können. Dazu werden die Ergebnisse des eingesetzten ERP-Systems mit den Produktionsaufträgen in den MasterScheduler eingelesen, der eine Optimierung der resultierenden Inbound-Ströme durchführt und die Ergebnisse an das ERP-System zurückgibt. Die ausgelösten Abrufe in Richtung der eigenen Lieferanten sind in weiterer Folge unter Transportaspekten optimiert.
Gründer von s2 Data & Algorithms sind die Mathematiker Stefan Kremsner und Stefan Lendl. Ihr Ziel war es, die Transportplanung effizienter zu machen, denn täglich fahren halbleere Lkw quer durch Europa. Gerade dort, wo die tägliche oder sogar stündliche Planungs-Komplexität und der Detailgrad für den Menschen zu hoch ist, gebe es laut den Foundern viel Potenzial an Einsparungen durch mathematische Optimierung.
Der MasterScheduler kann durch die exakte Modellierung der mehrstufigen Lkw-Beladung von Materialien in Behältern, Zwischenladungsträgern, Boxen und dem smarten Vorziehen von Materialbedarfen der Folgewochen stets optimal ausgelastete Fahrzeuge planen. Unter anderem sei das in der Autoproduktion eine echte Notwendigkeit.