Case Study : Wie Leogistics den Verkehr auf und vor dem Werksgelände bei Jungbunzlauer optimiert

JBL, Jungbunzlauer, Ladenburg
© Oliver Oettli

Immer wieder kommt es vor, dass Rohstoffanlieferungen per LKW aufgrund saisonaler Schwankungen Blockaden auf Werksgeländen und Rückstaus auf öffentlichen Straßen verursachen. So auch im Werk des niederösterreichischen Biotechnologieunternehmens Jungbunzlauer, bei dem der Verkehr auf einer viel befahrenen Bundestraße beeinträchtigt wurde. Gemeinsam mit Leogistics hat das Unternehmen innerhalb von sechs Monaten eine Yard-Management-Lösung implementiert, um den Verkehr auf den Straßen außerhalb, aber auch innerhalb des Werksgeländes zu verbessern. Dazu gehörte die Erhöhung der Transparenz über Personen- und LKW-Anwesenheit auf dem Werksgelände sowie die Einführung einer Lösung für Registratur und Zugangssteuerung. Hinzu kam die Verkürzung von LKW-Durchlaufzeiten an den Ladestellen.

Neben dem Neubau eines Parkplatzes mit 58 LKW-Stellplätzen außerhalb des Werks wurde das Versandbüro nach außen verlegt und ist heute zentral für die Abfertigung von LKW erreichbar. Dadurch werden Staus und Blockaden deutlich reduziert.

Mit der Einführung des Self-Check-ins durch Komponenten des leogistics Yard Management können sich LKW-Fahrer und -Fahrerinnen an den Terminals nun selbst registrieren. Dabei sorgen die Ladereferenz sowie die Zustimmung der Fahrer und Fahrerinnen zur Sicherheitsbelehrung des Unternehmens für einen sicheren und robusten Prozess. Hierbei erhalten nur registrierte Personen Zugang zum Werk. Durch das leogistics Transport Cockpit können alle Geschehnisse auf dem Hof zu jeder Zeit überblickt und gesteuert werden, wobei für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Werks stets die Möglichkeit besteht, aktiv in den Prozess einzugreifen.

Durch die Implementierung der neuen Lösung können heute bis zu 4.000 Tonnen Rohstoff am Tag angeliefert werden, wobei die Durchlaufzeit einer Anlieferung unter fünf Minuten liegt. Das Abkippen und Entladen wird eigenständig durch die Fahrer und Fahrerinnen durchgeführt. Hinzu kommen die automatische Verwiegung, Dokumentation dieser per Kamera und schließlich die Probenentnahme mit automatischer Generierung eines Prüfloses im angebundenen ERP-System. Nach der Prüflosprüfung erfolgen per Verwendungsentscheid die Öffnung der Schranke, die Einfahrt und die Entladung. Der Check-out am Terminal schließt nach erfolgreicher Ausgangsverwiegung inklusive Druck der Anlieferpapiere den Prozess mit Öffnung der Ausfahrtsschranke ab.

Im Rahmen der Erweiterungen für die Anlieferungen wurden parallel die Logistikprozesse im Bereich der Beiprodukte optimiert. Hier galt es, eine schnellere, teilautomatisierte Abwicklung der Registratur und Beladung zu erzielen. So wird der Versand aller in der Produktion entstehender Nebenprodukte nun innerhalb dieses Prozesses in die bestehende Warenausgangsabwicklung aufgenommen.

Erweiterung der Warenausgangslösung auf weiteres Lager

Im Rahmen eines weiteren Teilprojektes sollte die operative Umsetzung der Logistikprozesse im Bereich des Versands für ein neu gebautes Lager sichergestellt werden. Konkret ging es um den Verladungsprozess für Xanthan, ein Lager mit drei Toren, das in den bestehenden Yard-Prozess eingegliedert wurde.

Containeranlieferungen werden nun per Bahn abgefertigt, wobei die interne Umfuhr der Container an die Xanthan-Ladestelle per internem Trailer durch Komponenten des leogistics Yard Management erfolgt. Das bedeutet, dass die Container registriert, mit den internen Trailern verknüpft und dann im Lager per Pager abgerufen werden können. Auch die Öffnung der Werksschranken erfolgt über diesen. Die Container an der Ladestelle können dann ohne Wartezeit für die Zugmaschine beladen werden, wobei bei finaler Beladung wiederum eine Mitteilung auf dem Pager erscheint. Schließlich kann der Trailer abgeholt und an den Bahnbeladungsplatz gebracht werden.

Vor allem das erste Projekt bei Jungbunzlauer kennzeichnete sich durch eine extrem kurze Implementierungszeit, die insbesondere durch das effiziente und agile Projektmanagement des Projektteams zwischen Biotechnologiehersteller und der leogistics GmbH realisiert werden konnte. „Uns haben nicht nur die Ergebnisse, sondern vor allem die Arbeitsweise der leogistics GmbH überzeugt. Wir wollten im Projekt schnell erste Fortschritte erzielen und das ist uns aufgrund des pragmatischen Ansatzes und einer tollen Zusammenarbeit gelungen“, sagt Hans Günther Wenk, CIO Jungbunzlauer Suisse AG. Neben Prozessanalysen und Dokumentationen sowie der Erstellung eines Business Blue Prints mit technischen Spezifikationen wurden auch wöchentliche Statusmeetings und regelmäßige Termine vor Ort akribisch eingehalten. Die leogistics-eigene Projektmethodik leoprojects sorgte vor allem durch die Zwischenfeedbackrunden zu einem reibungslosen Ablauf ohne spätere Changes. Der finale Go-Live erfolgte schließlich auf den Tag genau – ein toller Erfolg für die Projektpartner.

Durch die Implementierung der letzten Produktionsanlage werden nun alle Prozesse in der leogistics Yard-Management-Lösung abgebildet und das Yard der Jungbunzlauer Austria AG komplett von der Software gesteuert. Um auch in den anderen Jungbunzlauer-Werken von der Automatisierung, Transparenz und schnellen Abwicklung profitieren zu können, wird die Lösung im nächsten Schritt auch an weiteren Standorten ausgerollt.