Logistik : Auftrags- und Ergebnisplus bei Knapp

Knapp AG Vorstand Franz Mathi Gerald Hofer und Christian Grabner v.li.
© Knapp AG

Der steirische Logistiker Knapp ist nach eigenen Angaben gut durch das Coronajahr gekommen, wenngleich man im ersten Quartal 2020 praktisch alle Projekte hatte stoppen müssen. Dennoch habe man sich im November auftragsmäßig erholt und könne sogar den Beschäftigtenstand ausbauen, hieß es bei der Bilanzpräsentation 2020/21. Das Ergebnis aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) belief sich auf 84,5 Millionen Euro (Vorjahr: 76 Millionen Euro).

Ende März 2021 - das Geschäftsjahr läuft von Anfang April bis Ende März - bilanzierte die Knapp-Gruppe mit einem Nettoumsatz von 1,06 Milliarden Euro etwa gleich wie im vorigen Vergleichszeitraum mit 1,08 Milliarden. Das Nettoergebnis nach Steuern fiel mit 59,2 Millionen Euro um rund neun Prozent höher aus als im vorigen Geschäftsjahr. Der Auftragseingang lag im Berichtsjahr mit 1,8 Milliarden Euro auf Rekordniveau, berichtete Vorstand Gerald Hofer.

Von der Krise zum Rekord

„Im Vorjahr waren wir alle im Krisenmodus, wir hatten ein plötzlich völlig obsolet gewordenes Budget und waren bemüht, unsere Mitarbeiter aus aller Herren Länder nach Hause zu bringen“, schilderte Hofer das erste Coronajahr. Man konnte Fertigung, Beschaffung und Service am Laufen halten. Knapp-Systeme hätten die kritische Infrastruktur gestützt, zu über 80 Prozent würden Handel und Medikamentenauslieferung mit Anlagen aus Hart bei Graz abgewickelt. Nach einer Kurzarbeit im ersten Quartal sei man schon Anfang Juni wieder in den Vollbetrieb übergegangen. Am Anfang seien alle Beschäftigten so weit wie möglich im Homeoffice gewesen, nun treffe das für rund 50 Prozent der Mitarbeiter zu. Bis in den Herbst 2020 habe man nicht gewusst, ob man auf eine brauchbare Auslastung komme, nun verzeichne man eine Rekordhöhe beim Auftragsstand und es werde Personal aufgenommen und man treibe die Investitionen voran: „Es hat sich alles gedreht“, so Hofer.

CFO Christian Grabner schilderte die schwache Auftragslage im Sommer 2020: „Wir standen da mit minus 50 Prozent zum Plan.“ Ab November seien dann aber laufend Neuaufträge vor allem aus Europa und Nordamerika eingelangt. Man stelle nun laufend je 500 neue Beschäftigte in Österreich und an den 52 internationalen Standorten ein, wolle von 5.286 auf 6.400 gelangen. Dazu kämen Investitionen von rund 75 Millionen Euro in Photovoltaik u.a. am Standort Hart bei Graz, in IT & Software sowie in Lagerflächen. Mit Ende März 2021 beschäftigte Knapp rund 5.300 Mitarbeiter weltweit, in Österreich 3.100. Veränderungen gibt es bei Knapp in der Reisetätigkeit. Bei Baustellen könne man natürlich das Personal nicht weglassen, aber bei Vorbereitung und Abschluss von Projekten müsse man nicht mehr alle „Teamspieler“ entsenden, hieß es. Bei Rohstoffen sei man gut versorgt, habe sogar eine leichte Entspannung bei Stahl festgestellt. Problematisch seien global gesehen nach wie vor fehlende Container und Schiffsraum. Man habe auch einiges an Transporten auf der Schiene, das gehe aber langsamer als per Schiff.