Logistikzentren : Das höchste Lager Polens steht in Wronki

© Amica

Der 1945 gegründete Hausgerätehersteller Amica ist eines der größten an der Warschauer Börse gelisteten Unternehmen. Amica hat in Polen einen Marktanteil von mehr als 50 Prozent, ist aber auch im Export stark: In mehr als 50 Ländern sind die Geräte unter den Markennamen Amica, GRAM, Hansa und erhältlich. Die gesamte Gruppe beschäftigt rund 3.500 Mitarbeiter.

Um die Produktions- und Vertriebskapazitäten zu erhöhen, investierte Amica etwa 14 Millionen Euro in die Erweiterung der Produktions- und Lageranlagen am Hauptsitz in Wronki bei Posen. Vor kurzem wurde das neue, vollautomatisierte Hochrtegallager offiziell in Betrieb genommen. Laut dem Betreiber handelt es sich um das derzeit höchste Lager in Polen.

Das fünfgassige Lager ist 136 Meter lang, 44 Metern breit und verfügt über 25.760 Palettenstellplätze. Es bietet Kapazität für die Lagerung von rund 230.000 Elektrogeräten - sowohl Großprodukte wie Einbauherde, Waschmaschinen, Geschirrspüler, Waschtrockner, aber auch Kleinprodukte wie Kochfelder oder Dunstabzugshauben.

Mit der Lieferung der Regalbediengeräte und eer zugehörigen Software wurde Kardex Mlog beauftragt. Die Geräte vom Typ MTwin haben eine Höhe von 45,2 Metern – für Kardex Mlog ein Rekord. Darüber hinaus gehörten die Paletten-Fördertechnik sowie die Materialflusssteuerung und das Lagerverwaltungssystem zum Lieferumfang.

Die RBG verfügen über jeweils zwei Lastaufnahmemittel mit einer Traglast von 2 x 550 kg für die zweifachtiefe Lagerung – eine Kombination, die nur mit einem zweisäuligen Gerät wie dem MTwin möglich ist. Durch dieses Konstruktionsprinzip kann die Ein- und Auslagerung effizient und raumsparend erfolgen.

Großprodukte, wie zum Beispiel Einbauherde, werden als lose Pakete mit vier, acht oder zwölf Produkten auf Paletten bewegt. Kleinprodukte, wie Kochfelder, Dunstabzugshauben oder Ersatzteile, können in Stapeln mit von über zehn bis zu einigen Dutzend Stück gepackt, vorausgesetzt, dass die begrenzenden äußeren Abmessungen der Ladung eingehalten werden.

Bei Spielzahlen von ca. 18 Kombinationen pro RBG, bei denen die Paletten ein- und ausgelagert werden, ergibt sich damit eine hohe Systemleistung von 160 Paletten (Auslagerung) und 120 Paletten (Einlagerung) pro Stunde. Die Steuerung der RBG erfolgt über den Materialflussrechner und die Lagerverwaltung im Kardex Mlog Control Center MCC mit Anbindung an das unternehmensseitige SAP.

Der über das SAP zur Verfügung gestellte Artikelstamm wird im MCC um interne Eigenschaften erweitert und für die Steuerung des Materialflusses angepasst. Die Anbindung erfolgt unter anderem über die Schnittstelle LE-IDW „Integration of a Decentralized Warehouse Management System“. Zusätzlich zum automatischen Lager wurden noch manuelle Regallager und Blockbereiche in der Kommissionierung und Verladung in den Rechner integriert.