Logistik-Studie : Das Tempo in den Städten sinkt

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Besonders langsam geht es in Düsseldorf zu. Mit 35,6 km/h fließt der Straßenverkehr in der 600.000-Einwohner-Stadt – und zwar im 24-Stunden-Schnitt. Ähnliche Slow Motion herrscht in Köln, Stuttgart oder Frankfurt. Und die Durchschnittsgeschwindigkeit ist seit Jahren im Sinken begriffen.

Im Vorfeld des deutschen Logistik-Kongresses in Berlin hat die BVL.digital gemeinsam mit Here Technologies für die Studie „Accelerating Urban Logistics“ knapp 60 Milliarden Verkehrsdatenpunkte aus zehn deutschen Städten über drei Jahre ausgewertet. Hinzu kamen eine Befragung unter 400 BVL-Mitgliedern sowie Experteninterviews.

Hauptproblem Verkehrsleitung

Die Umfrage-Teilnehmer sehen vor allem einen Verantwortlichen für die Probleme: die Verkehrsleitung. Ampelschaltungen, Geschwindigkeitsregelungen, fehlende Park- und Haltemöglichkeiten – die klassischen KEP-Probleme also.

Logistiker rücken zusammen

Gleichzeitig zeigt sich: Die Logistiker greifen zur Selbsthilfe. 53 Prozent denken über nächtliche Lieferungen in den Städten nach. 44 Prozent wollen enger mit anderen Unternehmen zusammenarbeiten. Strategische Standort- und Netzwerkplanung gewinnt an Bedeutung, ebenso dynamische Software für die Routenplanung.

Höheres Tempo, weniger Emissionen

Christian Grotemeier, der Geschäftsführer der BVL.digital, betont, dass es hier keineswegs nur um die Interessen der Wirtschaft geht: Die BVL hat anhand von Daten des deutschen Umweltbundesamts die Auswirkungen der Fließgeschwindigkeit auf die Emission von Kohlendioxid, Stickoxid und Feinstaub untersucht.

Spannendes Ergebnis: Die sinkende Durchschnittsgeschwindigkeit verschlechtert diese Umwelt-Indikatoren. Vereinfacht ausgedrückt: Wäre Stuttgart so schnell wie Bremen – eine Differenz von rund 5,7 km/h –, so würden in Stuttgart um zwölf Prozent weniger Schadstoffe emittiert.