Logistikzentren : Der Eisvogel fliegt wieder

© Eva Kelety

Anfang des Jahres verursachte ein Kabelbrand gröbere Beschädigungen an Ober- und Unterdeck, sowie am Ruderstand des Eisbrechers MS Eisvogel. Jetzt kam das Betriebsschiff generalsaniert wieder zurück in den Heimathafen Freudenau.

Dekontamination

Im März wurde das 80 Tonnen schwere Schiff in die ÖSWAG Werft Linz AG überstellt. Die Sanierungsarbeiten begannen mit einer Dekontamination des Schiffes, bei der alle brandbeschädigten Teile entsorgt sowie sämtliche 110-Volt-Elektroinstallationen entfernt wurden.

Danach erfolgte die Sanierung von Mannschaftskabinen, Kombüse, Salon und Ruderstand. Dabei wurden Böden, Decken und Wandvertäfelung erneuert. Zudem erhielt das Schiff Brandmelder und alle Elektroinstallationen wurden auf eine Spannung von 230 Volt umgerüstet.

Im Zuge der gleichzeitig durchgeführten Schiffsrevision wurden alle Maschinen und Antriebe geprüft und gewartet. Zusätzlich erfolgte eine Erneuerung des Unterwasseranstrichs.

MS Eisvogel

Der Hafen Wien muss auch im Winter offen für die Schifffahrt sein. Etwa ein Drittel der rund 1.100 Frachtschiffe, die pro Jahr hier abgefertigt werden, legen auch im Winter an. Zudem erfüllt der Hafen Freudenau die Funktion eines Schutzhafens. Und schließlich überwintern Kreuzfahrtschiffe im Hafenbecken. Deshalb muss der Eisbrecher MS Eisvogel regelmäßig ausrücken, um Eis zu brechen, das die vor Anker liegenden Donau-Kreuzer beschädigen könnte.

Ab minus sechs Grad Celsius frieren die Fahrrinnen der Hafenbecken innerhalb eines Tages zu. Ab minus 15 Grad Celsius wurde das Hafenbecken innerhalb von Stunden zu einer Eisfläche gefrieren.

Die MS Eisvogel wiegt 80 Tonnen, ist 32 Meter lang und 6,5 Meter breit. Bis zu zwölf Millimeter dicker Stahl schützt den Rumpf vor den scharfen Eiskanten. Ein 520 PS starker Dieselmotor treibt das Schiff an.

Falls die Eisdecke besonders dick ist, kann der Eisbrecher 30 Tonnen zusätzliches Gewicht aufnehmen. Er hievt sich dann auf die Eisplatte und bricht sie mittels seines Gewichts. Dieses Vorgehen funktioniert bei bis zu 60 Zentimeter dickem Eis.