Pepperl+Fuchs und Witron : Gemeinsamer Logistik-Tag

„Heute bestellt – morgen geliefert so lautet die Forderung in unserer Branche“ – Ulrich Weiss Leiter Materialwirtschaft & Logistik bei Pepperl+Fuchs brachte den Zuhörern das hochmoderne European Distribution Center (EDC) in Mannheim näher
© Witron

„Von hier aus beliefern wir alle unsere Kunden in Europa wirtschaftlich mit mehr als 56.000 verschiedenen Klein- und Kleinstteilen“, erklärte etwa Prokurist Ulrich Weiss, Leiter Materialwirtschaft & Logistik bei Pepperl+Fuchs, dem bis auf den letzten Platz gefüllten Auditorium. „Kunden erwarten immer kürzere Lieferzeiten und eine hohe Flexibilität. Heute bestellt – morgen geliefert, so die Forderung in unserer Branche“. Der internationale Marktführer im Bereich industrieller Sensorik und Explosionsschutz-Technologie kommissioniert mit der automatisierten Ware-zur-Person-Lösung OPS (Order Picking System) aus dem Lagerkarton direkt in den Versandkarton bis zu acht Aufträge parallel. „Gemeinsam mit Witron haben wir ein innovatives Gesamtkonzept umgesetzt, mit welchem wir auch sehr individuelle Kundenanforderungen optimal erfüllen können“, so Ulrich Weiss weiter. Eingesetzte Sensorik-Elemente von Pepperl+Fuchs gewährleisten dabei ein Höchstmaß an Kommissioniersicherheit. Zusammen mit Witron-Projektmanager Josef Gallersdörfer gab Weiss einen Einblick in die verschiedenen Phasen des gemeinsamen Projekts: „Schon während der Ausschreibungsphase haben wir gemerkt: Witron hat unsere Anforderungen am besten verstanden.“ Nur gut zwei Jahre nach Planungsbeginn konnte der Umzug aus dem Altlager in das neue European Distribution Center während des laufenden Betriebs vollzogen werden – dank einer sehr engen und vertrauensvollen Zusammenarbeit wurde der straffe Zeitplan eingehalten. Da sämtliche Projektziele erreicht wurden, arbeiten beide Unternehmen aktuell an der Realisierung eines weiteren Logistikzentrums in Asien.

Auf sehr positive Resonanz traf der Vortrag „Sensorik 4.0“ von Dr.-Ing. Gunther Kegel. „Unter dem Begriff Industrie 4.0 entstehen aktuell viele Worthülsen. Der Anwender sucht jedoch nach konkreten Lösungen, die ihm einen erkennbaren Nutzen bringen“, so der Vorsitzende der Geschäftsführung von Pepperl+Fuchs. „Pepperl+Fuchs stellt für die vierte industrielle Revolution Produkte und Technologien zur Verfügung, die Daten zentral im „Internet der Dinge“ verfügbar machen und die Konzepte intelligenter Objekte und vernetzter Maschinen unterstützen.“ Damit mache das Mannheimer Unternehmen den Schritt zu einer neuen Generation von Sensoren: Sensorik 4.0. „Wir haben eine „Digitale Agenda“ erarbeitet und die Konzepte und Ideen, die zur Zeit mit Industrie 4.0 entstehen, lassen bereits heute einen Bedarf nach deutlich verbesserten Sensoren erkennen“. Laut Dr. Kegel, der auch als Vorstandsvorsitzender des ZVEI (Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie)-Fachverbands Automation fungiert, setzt Pepperl+Fuchs für die Entwicklung neuer Industrie-4.0-kompatibler Sensorsystemen sowohl auf existierende Technologien, als auch auf neue optische Verfahren. „Die in Echtzeit verfügbaren Daten werden zur Optimierung bestehender Geschäftsprozesse genutzt. Neue „Big Data“-Verfahren zur Auswertung der gigantischen Datenmengen werden neue Geschäftsprozesse ermöglichen“, ist sich Dr. Kegel sicher. Ein „Smart Waste Management“ mit Ultraschalltechnologie für eine intelligente Abfallentsorgung - entwickelt in Zusammenarbeit mit dem Partner MOBA - oder eine 3D-Szenenerfassung zur 3D-Vermessung von großen Objekten oder Räumen seien nur zwei konkrete Anwendungsbeispiele von vielen.

Auch im Vortrag von Ulrich Schlosser, bei Witron verantwortlich für den Vertrieb, wurden die Auswirkungen von Industrie 4.0 und Big Data auf moderne E-Commerce-Logistik-Systeme aufgezeigt. „Der Online-Handel ist eine hochdynamische Branche, die einer permanenten Veränderung unterliegt. Statische und dynamische Daten haben in diesem Geschäft oftmals nur eine sehr kurze Lebensdauer“, so der Witron-Prokurist. „Daher sind wir als Projekthaus gefordert, IT-Lösungen mit Schnittstellen zu einer Vielzahl von internen und externen Systemen zu entwickeln. Diese Software-Tools müssen in digitalen Wertschöpfungsketten Daten sammeln, analysieren, bewerten, transparent aufbereiten und automatisch Aktions- und Handlungsempfehlungen für den Betreiber abgeben können“. Anhand von Praxisbeispielen wurde die Witron-Lösung OFS (Order Fulfillment System) und die darin enthaltenen multifunktionellen Arbeitsplätze sowie neue Mechanik-Elemente detailliert vorgestellt.