Seefracht : Keine Weihnachtsgeschenke für die Briten?

Container Hafen im Port of Felixstowe
© Port of Felixstowe

Der British Toy & Hobby Association BTHA schwant Übles: Angesichts überfüllter britischer Häfen könne es Lieferprobleme geben, womit so manches Weihnachtsgeschenk für Kinder ausfallen könnte. Schiffe wurden aufgrund einer Überlastung im Hafen von Felixstowe nach Rotterdam umgeleitet und dürften nun die Weihnachtszeit verpassen.

Sowohl im wichtigsten Containerhafen Felixstowe an der Nordsee als auch in Southampton am Ärmelkanal stauen sich seit Wochen die Container. Grund ist außer der Coronakrise auch der Brexit. Viele Unternehmen versuchen, vor Ablauf der Brexit-Übergangsphase am 31. Dezember ihre Lagerbestände aufzufüllen. Gleichzeitig verstopfen Tausende Container mit Schutzkleidung die Lagerhäuser.

Angst um die wertvollen Zeitslots

BTHA und Transportbranche fordern nun die britische Regierung zum Handeln auf. So komme es vor, dass sich Kapitäne weigerten, leere Container oder Waren einzuladen, nachdem sie ihre Fracht gelöscht haben, um keine wertvollen Zeitslots in anderen Häfen wie Rotterdam, Antwerpen oder Hamburg zu verpassen, sagte die Hafenexpertin Eleanor Hadland. Dadurch staue sich immer mehr Ware. Wegen Lieferschwierigkeiten hat etwa der japanische Autobauer Honda die Produktion in seinem Standort im englischen Swindon vorübergehend eingestellt.

Frachtmenge deutlich gesunken

Die britischen Häfen spüren zudem die Folgen der Coronapandemie. Im dritten Quartal sank die Frachtmenge im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um zehn Prozent auf 102,4 Millionen Tonnen, wie der Hafenverband BPA mitteilte. (apa/dpa-afx/red)