Personalie : Österreicher Roman Stiftner ist neuer Präsident des European Shippers' Council

Roman Stiftner BVL
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Roman Stiftner ist Geschäftsführer der österreichischen Bergbau- und Stahlvereinigung und Präsident der Bundesvereinigung Logistik Österreich (BVL). Er ist bereits seit 2015 Vorstandsmitglied des ESC.

Stiftner übernimmt das Amt in turbulenten Zeiten: Lieferketten und Geschäftsmodelle stehen weltweit unter Druck, bedingt durch geopolitische Entwicklungen, Mangel an Fachkräften, Rohstoffen und Komponenten, steigende Preise und Störungen im Transportwesen. Darüber hinaus haben die Unternehmen große Aufgaben im Bereich der Nachhaltigkeit zu erfüllen, insbesondere im Bereich des Klimawandels.

"Keine Einheitslösung"

"Die Covid-19-Pandemie hat deutlich gezeigt, wie wichtig Transport und Logistik sind. Produktionsstraßen kommen zum Stillstand, wenn ein winziger Chip fehlt. Und wir alle sind die Leidtragenden, wenn medizinische Güter nicht an ihren Bestimmungsort gelangen können. Verlader sind der Anfang und das Ende aller Lieferketten und müssen sich daher mit allen Aspekten von Handel und Transport befassen. Sei es in der Art und Weise, wie Lieferketten organisiert sind und funktionieren, oder in den Auswirkungen, die sie auf die Gesellschaft und die Umwelt haben. In Europa müssen wir mit den Behörden sowohl auf nationaler als auch auf EU-Ebene zusammenarbeiten, um die wichtigen Programme wie "Fit for 55" und das Mobilitätspaket zum Erfolg zu führen. Nur wenn wir die Anstrengungen und die Intelligenz von Wirtschaft, Politik und Behörden bündeln, können wir die gesteckten Ziele erreichen", so Stiftner.

Gleichzeitig müssten Handel und Verkehr weiterhin bestmöglich fließen: "Die Lieferketten müssen transparenter werden. Nur so können wir sie stabiler und widerstandsfähiger gegen Marktverwerfungen machen. Ich sehe die Notwendigkeit, die Art und Weise, wie die industrielle Produktion derzeit organisiert ist, zu überdenken. Konzepte wie Nearshoring und Re-shoring stehen wieder auf der Tagesordnung. Angesichts der enormen Unterschiede zwischen den zahlreichen Lieferketten können wir keine Einheitslösungen erwarten, sondern müssen einen Rahmen schaffen, der für alle funktioniert und spezifische Lösungen für spezifische Situationen ermöglicht. Gleiche Wettbewerbsbedingungen sind notwendig, um Chancengleichheit für alle zu schaffen. Das ist die beste Garantie dafür, dass intelligente Lösungen umgesetzt werden.