Energiebilanz : Schwarzmüller investiert in Photovoltaik

Schwarzmüller Gruppe Oberflächenbearbeitung
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Mehr als 1,7 Millionen Euro werden die Photovoltaik-Anlagen an den sechs österreichischen Standorten kosten. Auch nach Abzug möglicher Förderungen muss das Unternehmen mindestens 1,3 Millionen Euro investieren. Derzeit läuft die Planungsphase, doch im kommenden Jahr sollen die Paneele bereits Strom erzeugen. „Wir starten mit Pilotprojekten, die bis zu zehn Prozent der Prozessenergie liefern können. Wenn das funktioniert, werden wir die Photovoltaik deutlich ausbauen und unsere Dachflächen weitgehend nutzen“, kündigte CEO Roland Hartwig an. Am Unternehmenssitz in Hanzing werden 2.100 Quadratmeter für die Photovoltaik-Anlage genutzt, in Wels 2.500 und in Wien sogar 3.000. Dahinter folgen mit Abstand die Niederlassungen in Lieboch, Kramsach und Mäder. Insgesamt 11.500 Quadratmeter oder mehr als zwei Fußballfelder werden bestückt.

Eigenverbrauch ist das klare Ziel

Mit diesen ersten Anlagen will man Erfahrungen bei der Nutzung des grünen Stromes sammeln. Die sechs Projekte sind auf eine maximale Leistung von 850.000 Kilowattstunden ausgelegt, werden aber je nach Wetter und Jahreszeit sehr unterschiedliche Mengen an Energie liefern. „Unsere Absicht ist der Eigenverbrauch, Einspeisung wollen wir möglichst vermeiden“, erläutert Hartwig. Im Fokus steht die Prozessenergie, die beispielsweise im Werk Hanzing für die Produktion von 2.500 Anhängern benötigt wird. Energieintensive Prozesse sind etwa die Lackierung, das Schweißen, das Schneiden mit Lasergeräten aber auch der Betrieb von Hunderten Computern.

Gesamtheitliche Reduktion des Energiebedarfs

Diese Investition reiht sich in die Bemühungen der Schwarzmüller Gruppe ein, den Energieverbrauch der österreichischen Standorte zu senken und den Anteil der regenerativ erzeugten Energie zu steigern. Neben dem Einsatz von Sonnenenergie werden die kompletten Beleuchtungsmittel ausgetauscht. Bei der Neuanschaffung von Anlagen, zum Beispiel für Lackier- oder Schweißarbeiten werden energieoptimierte Varianten vorgezogen, alle Prozesse der Produktion werden laufend auf ihre Energieeffizienz hin überprüft.

Zuletzt waren die drei Lackierstraßen in Hanzing mit einem ebenfalls siebenstelligen Betrag auf energetische Nutzung der Abluft umgestellt worden, was zu jährlichen Einsparungen von sechs Gigawattstunden geführt hat. Seit 20 Jahren werden die Gebäude in Hanzing komplett mit einem Hackschnitzel-Heizwerk beheizt. Für die Kühlung der Schweißanlagen kommt eigenes Brunnenwasser zum Einsatz.

Leichtbau spart CO2-Emissionen

Parallel werden technische Lösungen entwickelt, um die Fahrzeuge nachhaltiger zu machen. Dies gelingt zum Beispiel durch den Leichtbau, den Schwarzmüller als einziger Hersteller in der gesamten Produktpalette von acht Fahrzeugfamilien anwendet, so das Unternehmen. Durch die Reduktion des Eigengewichtes werden mit dem Kraftstoffverbrauch auch die CO2-Emissionen reduziert. Bei den Plateaufahrzeugen für den Fernverkehr sind bereits drei Viertel der gesamten Produktion in Leichtbauweise gefertigt. Die neueste Generation POWER LINE ermöglicht eine Reduktion der Emissionen von mehr als fünf Prozent gegenüber Standardfahrzeugen. Um auch hier neue Wege zu beschreiten, hat Schwarzmüller kürzlich ein Innovationszentrum gegründet, das sich intensiv mit der Nachhaltigkeit auseinandersetzen wird.