Tunnel : Semmering Basistunnel erst 2028 fertig

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Der Semmering-Basistunnel (SBT) zwischen Niederösterreich und der Steiermark verzögert sich erneut und wird erst 2028 in Betrieb gehen. Technische Herausforderungen machten eine Verschiebung um ein Jahr notwendig. Aufgrund der längeren Bauzeit und umfangreicher zusätzlicher Maßnahmen würden sich die Kosten um elf Prozent auf 3,5 Milliarden Euro erhöhen. Die steirische Landesspitze bezeichnete die Verzögerung in einer Reaktion als "bedauerlich" bzw. "ärgerlich". Der Semmering-Basitunnel soll eine Zugfahrt von Wien nach Graz in weniger als zwei Stunden möglich machen und auch den Gütertransport auf dieser Strecke attraktiver machen. Selbst schwere Züge können den Tunnel mit einer Lok passieren, was wiederum die Umwelt schont. Denn jede Tonnen Fracht auf der Schiene bedeutet etwa 15 Mal weniger CO2-Emissionen als beim Lkw-Transport.

Herausfordernder als gedacht

Dass die Inbetriebnahme des SBT erst 2028 möglich sei, steht laut ÖBB "nach eingehender Evaluierung der baulichen, technischen und geologischen Aspekte des Großprojektes" fest. Als Grund wurden "die extrem schwierigen geologischen Bedingungen im Berg seit 2020" angeführt, "die sich als noch herausfordernder als prognostiziert erwiesen haben".

Diese Herausforderungen stellen die ÖBB laut Vorstandsdirektor Franz Bauer "auf eine harte Probe". "Eine Vielzahl von Mosaiksteinen hat dafür gesorgt, dass die Vortriebe in allen Bereichen des Tunnels langsamer vorankommen als geplant." Mit der längeren Bauzeit geht laut ÖBB auch die Kostenerhöhung auf 3,5 Mrd. Euro einher. "Mehr Material und aufwendigere Techniken sind notwendig, um die vorgefundene geologische Situation gut bewältigen zu können. Die Corona-Pandemie trug zusätzlich nicht gerade zur Entspannung der Situation bei." Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) bezeichnete den SBT in einer Aussendung als Meilenstein im Schienenausbau. Sowohl Bund als auch Land Steiermark stünden voll hinter diesem historischen Bahnprojekt. (apa/red)