Umwelt : So sollen Flüge emissionsarm werden

paper plane airplane air travel flight fly message transport aircraft origami toy freedom graphic mail wing business craft aviation object idea move trip start voyage aeroplane deliver different angle direction dotted track linear development free innovation invention letter send tour icon outline symbol line vector sign concept illustration set collection paper plane airplane air travel flight fly message transport aircraft origami toy freedom graphic mail wing business craft aviation object idea move trip start voyage aeroplane deliver different angle direction dotted track linear development free innovation invention letter send tour icon outline symbol line vector sign concept illustration set collection
© Tartila - stock.adobe.com

Das Fliegen soll in Europa umweltschonender werden. Dazu will die EU-Kommission Flugrouten verkürzen und damit Treibstoff einsparen. Dies soll unter anderem durch den Ausbau der Digitalisierung erreicht werden. Die Brüsseler Behörde hat eine entsprechende Verordnung verabschiedet. Fluggesellschaften, Flughäfen und Flugsicherungsorganisationen sollen dazu verpflichtet werden, ihr Flugverkehrsmanagement zu modernisieren und anzupassen.

Im Prinzip wird nicht immer die direkte, kürzeste Route gewählt, Das liegt daran, dass in niedrigeren Höhen Fluglärm reduziert oder das Wetter beachtet werden muss. Aus Brüssel heißt es nun, dass die EU konkrete Maßnahmen und einen verbindlichen Zeitplan festlegen werde. In der zweiten Jahreshälfte sollen konkrete Informationen bekanntgegeben werden. Zur Unterstützung bei der Umsetzung stelle sie entsprechende Mittel bereit. „Die Modernisierung des Flugverkehrsmanagements in Europa ist unerlässlich, um die Ziele unseres Green Deals für Europa zu erreichen und den Fortbestand des Luftfahrtsektors langfristig zu sichern“, meint die für Verkehr zuständige EU-Kommissarin Adina Valean.

Der Green Deal soll helfen, in der EU bis 2050 alle Treibhausgase zu vermeiden oder auszugleichen, also bis dahin klimaneutral zu sein. Er bedeutet einen starken Umbau der Wirtschaft, des Verkehrs, der Landwirtschaft und des Wohnens in den nächsten 30 Jahren.

Alternativen erwünscht

Im Sinne des Green Deals sind auch umweltfreundlichere Treibstoffalternativen zu Kerosin gefragt. Treibstoff kann auch als Ethanol aus Biomasse gewonnen werden bzw. mit hohem Energieaufwand aus Wasserstoff. Eine andere Alternative wären Solarreaktoren, in denen Synthese-Gas als Kerosinvorstufe hergestellt wird. Bekanntlich boomt ja Solare auf dem Boden die E-Mobilität – wie sieht das in der Luft aus? Elektrisch angetriebene Passagierjets hält Lars Wagner, Technikvorstand beim Münchner Triebwerksbauer MTU, für ferne Zukunftsmusik. „Für 150 bis 270 Passagiere ist das mit den heutigen Batterietechniken nicht machbar“, sagt er. Die Akkus wären viel zu schwer. Auch Wagner hält daher den Einsatz alternativer Kraftstoffe für den besten Weg, denn die aktuellen Triebwerke müssten dafür nicht umgebaut werden. Wenn man den zur Treibstoffproduktion notwendigen Strom zudem nachhaltig erzeuge, könne man die CO2-Bilanz der herkömmlichen Triebwerke um 80 bis 90 Prozent verbessern.

Nachfrage nach immer mehr Treibstoff

Die internationale Luftfahrt hat bereits im Jahr 2010 etwa 142 Millionen Tonnen konventionelles Kerosin verbraucht. Experten der Zivilluftfahrtorganisation ICAO gehen davon aus, dass der Bedarf aufgrund des kontinuierlichen Wachstums des Luftverkehrs bis 2050 um das sechsfache steigen könnte, also auf rund 860 Millionen Tonnen.

Auch bei deutlichen Effizienzsteigerungen ergibt sich für das Jahr 2050 immer noch ein Bedarf von deutlich mehr als 500 Millionen Tonnen, wohl nur zum Teil synthetisch und klimaneutral produziert werden können.

DHL testete umweltschonende Fracht

DHL Express führte letztes Jahr einen Testflug vom DHL Hub in Leipzig nach New York durch. Dabei versuchte ein Airbus A330-200-Frachter besonders ressourcenschonend zu fliegen und so weniger Kerosin zu verbrauchen und CO2-Emissionen zu reduzieren.

Die Maßnahmen zur Treibstoffeinsparung reichten von einer speziellen Wäsche der Triebwerke zur Verbesserung der Aerodynamik bis hin zu einer optimierten Route mit Hilfe eines modernen Flugwegplanungssystem. Auch die optimale Abflugroute und das ideale Anflugverfahren in New York City, bei dem die Maschine mit minimaler Triebwerksleistung sinken kann, trugen zu einem ressourcenschonenden Transport bei. Der Flug wurde unter realen Bedingungen mit einer wie im Tagesgeschäft üblich beladenen Frachtmaschine (circa 60 Tonnen Fracht) durchgeführt.