Transportlogistik : 25 Turbinen reisen durch die Anden

© Siemens

Es ist zwar nicht ganz so spektakulär wie Elephanten über die Alpen zu bringen. Aber eine logistische Herausforderung ist der Großauftrag allemal.

Die Passage durch den Panamakanal und die Durchquerung der Anden erfolgt unter extremen Wetterbedingungen und bei Höhenlagen von bis zu 4.680 Metern. Der Auftrag umfasst Ausrüstungen für drei bolivianische Kombikraftwerke in Del Sur, Warnes und Entre Rios.

Geodis übernimmt dabei Dienstleistungen wie den Seetransport, die Abfertigung in den Häfen, das Be- und Entladen der Schiffe, die Versanddokumentation sowie den Straßentransport, inklusive Einholung aller Genehmigungen.

14.000 km auf See

Die ersten zwei Turbinen mit einem Gesamtgewicht von 170 Tonnen wurden bereits im April dieses Jahres in Schweden verladen. Hergestellt wurden sie im Siemens Industrial Turbomachinery Werk in Finspang. Die Verladung erfolgte im Hafen von Norrköping auf ein Schwergutschiff. Von dort traten sie ihre 14.000 Kilometer lange Seereise zum Hafen von Arica in Chile an. Alle Ausrüstungsgegenstände, darunter Turbinen, Abhitzedampferzeuger und Generatoren, erreichten sicher den Bestimmungshafen.

1.800 km auf der Straße

Nach der Entladung in Arica wurde das Equipment von Siemens weiter auf der Straße zu den Kraftwerken in Bolivien transportiert. Hierzu wurden Spezial-Trucks eingesetzt, die das gesamte Material auf einer Strecke von über 1.800 Kilometern bis zu ihren Bestimmungsorten beförderten.

Geodis wird insgesamt 94 Heavy Lifts von jeweils rund 160 Tonnen bis zum geplanten Abschluss des Projektes im April 2019 abwickeln. Das schlecht ausgebaute Straßennetz zwischen Chile und Bolivien, das unwegsame Gelände und die extremen Wetterbedingungen gehören zu den größten Herausforderungen des Projektes.

66% mehr Strom für Bolivien

Insgesamt wird Geodis 14 Industriegasturbinen, elf Dampfturbinen sowie weiteres Equipment transportieren, die für den Umbau der drei Kraftwerke für den geplanten Kombibetrieb bestimmt sind. Infolge dieses komplexen Umbauprojektes plant Siemens die Stromerzeugungskapazität von Boliviens nationalem Verbundnetz um 66 Prozent, bzw. um mehr als ein Gigawatt Leistung zu erhöhen. Das Projekt soll dazu beitragen, zukünftig die lokale Bevölkerung zuverlässig mit Strom zu versorgen und eine Grundlage für einen möglichen Stromexport in die Nachbarstaaten zu schaffen.