Intralogistik : Brandneue Roboteranlage beim größten Hausgerätehersteller Europas

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1967 wurde die BSH Hausgeräte als Gemeinschaftsunternehmen von Robert Bosch und Siemens gegründet, die sich vom deutschen Exporteur zum zweitgrößten Hausgerätehersteller der Welt entwickelt hat. Produziert wird heute in weltweit rund 40 Fabriken.

Abstapelbahnhof

Am Standort Dillingen in Deutschland hat das Unternehmen jetzt eine neue Anlage in Betrieb genommen, einen so genannten Abstapelbahnhof. Dort übernehmen zwei sechs-Achs-Roboter die Sortierung und das Handling von Basisträgern von Geschirrspülmaschinen sowie deren Abnahme und Pufferung. Auch für die anschließende Beladung in Gebindewägen ist nun gesorgt.

Den Auftrag im Wert von mehreren Hunderttausend Euro für den Neubau des Abstapelbahnhofs erhielt TGW Robotics.

Auf engstem Raum

„Ausgangspunkt war eine ähnliche Anlage, allerdings mit höherer Taktzeit und geringem zu verarbeitendem Produktspektrum", sagt Sebastian Feistl, Design Engineer bei TGW Robotics. "Diese Anlage wurde komplett abgerissen und durch unsere neue Anlage an der gleichen Stelle ersetzt.“

Es sollte zudem eine Anbindung an die Spritzgussmaschinen erreicht werden, deren Zahl sich von drei auf sechs verdoppelte. Dies stellte eine zusätzliche Herausforderung für die Teams dar. Denn: „Für die neue Anlage hatten wir nur 150 Quadratmeter Platz. Man kann sich also vorstellen, dass wir auf engstem Raum planten, designten und schließlich realisierten. Eine vollautomatische Erkennung und Aufteilung der Basisträger für die Spülmaschinen auf vier voneinander unabhängigen Arbeitsplätzen musste zudem integriert werden.“

Bauteilerkennung

Durch die implementierte Bauteilerkennung können nun alle bestehenden Basisträgerwerkzeuge unabhängig ihrer Variante auf allen neuen Spritzgussmaschinen der verketteten Anlage aufgespannt werden. Dies ermöglicht es vollautomatisch mehrere Basisträgervarianten gleichzeitig zu produzieren und sortiert auf die Beförderungssysteme zu stapeln. Die Prozessabläufe werden visuell an Bildschirmen dargestellt.

Das Herzstück der Anlage ist die Roboterzelle mit zwei sechs-Achs-Robotern. Mittels eines vorgegebenen Lochmusters erkennen sie die unterschiedlichen Basisträger. So kann eine sortenreine Zuordnung und eine anschließende Zusammenstellung gleicher Basisträger zu einem 10er-Paket in einem Magazin erfolgen. Die beiden Roboter interagieren innerhalb eines sehr kleinen Bereichs miteinander, es handelt sich um einen Sicherheitsbereich, der mit entsprechender Sicherheitstechnologie ausgestattet wurde.

Für das Handling der einzelnen Basisträger wird ein Mehrzweckgreifer eingesetzt. So kann der Roboter die 10er-Pakete zusammenstellen und zwischenlagern.