Immobilien : Deutscher Logistikimmobilien-Markt wächst weiter

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Der deutsche Logistikimmobilienmarkt konnte sich auch in dem von der Corona-Pandemie und der damit einhergehenden Wirtschaftskrise geprägten Jahr 2020 positiv entwickeln. Zu diesem Ergebnis kommt das auf Logistikimmobilien spezialisierte Beratungsunternehmen Logivest nach Auswertung der bundesweiten Researchdaten für das Gesamtjahr (bis 01.12.2020).

Mit einem Neubauvolumen von rund 4,8 Millionen Quadratmetern wurde das bereits hohe Niveau von 2019 um fast 4,5 Prozent überschritten. Logivest misst dabei stets den Zeitpunkt des Baustarts. In den vergangenen fünf Jahren fiel das Volumen lediglich 2018 mit über fünf Millionen Quadratmeter größer aus.

„Dieses Ergebnis ist ein sehr positives Signal für den Logistikmarkt und unterstreicht die Stabilität dieser Assetklasse. Die Flächennachfrage ist ungebrochen und wird auch durch den boomenden Onlinehandel noch weiter steigen“, sagt Kuno Neumeier, CEO von Logivest.

Spitzenreiter Leipzig

Im Jahresverlauf zeigten sich die insgesamt 23 deutschen Top-Logistikregionen sehr dynamisch. Während neun Regionen ihren Vorjahreswert teilweise massiv übertreffen konnten, fielen die 14 weiteren Top-Logistikregionen hinter das Ergebnis von 2019 zurück.

Den beeindruckendsten Aufstieg legt die Top-Logistikregion Leipzig/Halle an den Tag: von Platz 22 (2019) auf Platz eins (2020). Mit einem Neubauvolumen von 360.000 Quadratmetern wurde der Vorjahreswert um mehr als das Dreifache übertroffen. Platz zwei erreichte mit 355.000 Quadratmetern die Region Berlin/Brandenburg (2019: Platz drei).

In diese Erhebung fließt die neu errichtete Tesla-Gigafactory nicht mit ein, da es sich um ein Werksgelände handelt, bei dem sich Produktion und Logistik nicht voneinander abgrenzen lassen. Den dritten Platz erreichte die Region Hannover mit 320.000 Quadratmetern (2019: Platz vier).

Manche Regionen im Minus

Rückläufig waren hingegen vor allem die Top-Logistikregionen in Nordrhein-Westfalen. In Duisburg verringerte sich das Neubauvolumen auf etwas über 160.000 Quadratmeter – 2019 lag diese Region noch mit mehr als 460.000 Quadratmeter an erster Stelle. Auch die Kölner Bucht ging um mehr als die Hälfte auf nun knapp 120.000 Quadratmeter zurück.

Im östlichen Ruhrgebiet fiel der Rückgang auf 193.000 Quadratmeter zwar geringer aus, war aber dennoch deutlich (2019: 271.000 Quadratmeter). Aber auch die einstige Spitzenregion Hamburg konnte das hohe Niveau von 2019 nicht halten und verzeichnet rund 80.000 Quadratmeter weniger.

E-Commerce prägt den Neubau

Der auch angesichts der Pandemie weiter an Bedeutung gewonnene Onlinehandel hat 2020 auch den Logistikmarkt spürbar geprägt. Vier der fünf größten Neubauten des Jahres entstanden für diese Nutzungsart. Die größte Neubauentwicklung wurde dabei von Amazon in Gera mit einem Umfang von circa 153.000 Quadratmetern auf drei Etagen zur Selbstnutzung realisiert.

Auf dem zweiten Platz bewegt sich der internationale Logistikimmobilienentwickler Segro mit rund 86.000 Quadratmetern entwickelter Fläche im Logistics Park Leipzig, die an den Online-Händler Relaxdays vermietet wurden.