Case Study : Hörmann pimpt E-Commerce in Innsbruck

Hörmann Logistik Autostore
© Hörmann

E-Commerce, so hört man, wächst. Der Online-Händler für alpine Bekleidung und Sportausrüstung SportOkay.com erlebt jedenfalls massive Steigerungen – und benötigte daher ein neues Logistikzentrum in Innsbruck. Den Auftrag für das vollautomatische Kleinteilelager-System hat sich Hörmann Logistik geholt.

Das neue AutoStore-Lager wird im zweiten Obergeschoss einer Neubauhalle errichtet. Im Erdgeschoss sind Arbeitsplätze für Wareneingang und Kommissionierung vorgesehen. Für die maßgeschneiderte Auslegung des AutoStore-Systems für SportOkay.com wurden bei der Planung von Hörmann Logistik mehrere Anlagensimulationen mit Originaldaten in Realzeit durchgeführt.

Die Kundenanforderungen führten zusammen mit den Simulationsergebnissen zu einer Systemkonfiguration in zwei Baustufen. Im ersten Bauabschnitt werden 22 Roboter mit 26.500 Behältern auf 16 Ebenen und dazugehörige sechs Arbeitsplätze mit Swing-Ports rund 168 Einlagerungen und Retouren sowie 4.000 Picks pro Tag und 400 Picks pro Stunde ermöglichen. In der zweiten, finalen Ausbaustufe wird das AutoStore-Grid auf circa die doppelte Breite vergrößert, so dass 44 Roboter mit rund 55.000 Behältern und zwölf Arbeitsplätzen mit Swing-Ports für rund 336 Einlagerungen und Retouren sowie 8.000 Picks pro Tag und 800 Picks pro Stunde sorgen werden.

Kooperative Roboter

Das AutoStore-System besteht aus einem Aluminium-Rastersystem mit den Gesamtabmessungen von 18,4 m x 36,9 m (79,2 m) x 5,4 m. In dem Rastersystem stehen Stapel mit jeweils 16 Behältern direkt auf dem Hallenboden. Über den Behälterstapeln ist das Fahrschienensystem (Grid) montiert, auf dem sich die 22 (44) batteriebetriebenen, autonomen Roboter bewegen.

Die Roboter nehmen kooperativ Behälter auf, sortieren sie um und sind für die Ver- und Entsorgung der Swing-Port-Arbeitsplätze im Erdgeschoss zuständig. Das maximale Gesamtgewicht der 649 mm x 449 mm x 330 mm (L x B x H) großen Behälter beträgt 35 kg bei einer Netto-Zuladung von rund 30 kg. Zur Absicherung des Maximalgewichts findet an den Ports eine Übergewichtsprüfung statt. Die Behälter können durch Trenneinlagen flexibel für die Nutzung mehrerer Artikel unterteilt werden.

Tanken bei Langeweile

Die Roboter bewegen sich durch ihre vier über Eck angeordneten Räderpaare in zwei Richtungen und erreichen so jede Position im Raster mit einer Geschwindigkeit von 3,1 m/s. Sie kommunizieren über WLAN mit der AutoStore-Steuerung, die die Transportaufträge an die einzelnen Roboter vergibt. Bei geringer Auftragslast oder zu geringer Batteriekapazität fahren die Roboter selbstständig zu einer der 22 (44) am Rand des Grids befindlichen Ladestationen. Die AutoStore-Steuerung ist auf der angebundenen Serviceplattform untergebracht.

Die Arbeitsplätze zur Einlagerung, Auslagerung und Kommissionierung der Waren bei SportOkay.com befinden sich unterhalb des AutoStore-Systems im Erdgeschoss. Die Artikel werden auf Paletten bzw. in Kartons an die Wareneingangs-Arbeitsplätze gebracht, dort ausgepackt und in das System eingelagert. Waren, die für die Kommissionierung bestimmt sind, werden an einem der Warenausgangs-Arbeitsplätze vom AutoStore-System angedient, der Mitarbeiter entnimmt die Ware und legt sie im Versandkarton ab. Das AutoStore-Kleinteilelager bei SportOkay.com in Innsbruck ging im Spätsommer 2018 in Betrieb.

Auftraggeber

Die Sport Okay GmbH (Innsbruck) ist ein Online-Händler für alpine Bekleidung und Sportausrüstung und bietet über 200 Marken an. Die Sport Okay GmbH ist ein Unternehmen der Wintersport Tirol AG Unternehmensgruppe.

Auftragnehmer

Hörmann Logistik (München, D) realisiert seit über 30 Jahren maßgeschneiderte Intralogistiksysteme für unterschiedliche Branchen. Hörmann Logistik ist Teil der Hörmann Holding, die 25 Tochtergesellschaften in den Bereichen Industrie und Kommunikation umfasst.