Deutscher Logistik-Kongress : Logistik mit Schmäh

„Logistik ist pure Emotion und manchmal auch krasse Erotik“, erklärte Lars Ruppel. Daher werde er die drei Eröffnungsredner beim Berliner Logistik-Kongress nun via Gedicht anmoderieren.

Als gelernter Österreicher verkrampft man sich da ein wenig, denn - sorry, Nachbarn - Deutschland gilt bei uns nicht gerade als Heimat der feinen humoristischen Klinge und der doppelbödigen Sprache. Doch dann zeigte Lars Ruppel, warum er deutscher Meister im Poetry Slam wurde.

Abgesehen von wohltuend perfekter Metrik erfreute er mit auch kabarettistischer Schärfe. Während Otto-CEO Alexander Birken und Hamburgs Hafen-CEO Angela Titzrath noch recht pfleglich behandelt wurden, bekam Logistik-Professor Michael ten Hompel durchaus Hintergründiges ab.

Lars Ruppel arbeitete sich in seinem Moderations-Gedicht an der Rolle des prominenten Fraunhofer-Forschers als „-Papst“ für so vieles ab, stellvertretend sei zitiert: „Man schuf die Logistics Hall of Fame nur, um ihn zu verehren“.

Der deutschen BVL ist für den Mut zu gratulieren, den berühmten Professor ein wenig durch den Kakao ziehen zu lassen. Das Auditorium war übrigens begeistert. Alexander Birken und Angela Titzrath betraten die Bühne lachend, das muss man bei Keynote Speakern auch mal schaffen. Michael ten Hompel setzte eher auf Pokerface.