Corona-Krise : Post-Chef Pölzl wehrt sich gegen Vorwürfe wegen Hagenbrunn

Georg Pölzl Österreichische Post
© Österreichische Post AG

Der Generaldirektor der Post, Georg Pölzl, hat rund um den Einsatz des Bundesheeres im Postverteilzentrum Hagenbrunn betont, dass es sich um eine „freiwillige Vorsichtsmaßnahme“ des Unternehmens handle, nicht um eine behördliche Entscheidung.

Vorwürfe, dass dort ohne Abstands- und Hygienemaßnahmen gearbeitet worden sei, seien „aus der Luft gegriffen“, sagte er im „Mittagsjournal“ des Ö1-Radios.

Dankenswerterweise seien 300 Bundesheer-Soldaten in Hagenbrunn zu Hilfe geeilt, so Pölzl. Das sei auch dem guten Kontakt seines Unternehmens zu den Gesundheitsbehörden in Niederösterreich und Wien geschuldet, so der Post-Chef.

Vorwürfe betreffend mangelnde Hygienemaßnahme von Arbeitnehmervertretern wies er zurück. Eine Häufung von Infektionen gebe es nur in zwei von 15 Verteilerzentren, sagte Pölzl. Die Infektionsketten müssten die Gesundheitsbehörden nachvollziehen.

Kein Problem mit Zeitarbeitern?

Auch, dass das Problem mit der Beschäftigung von Zeitarbeitern zusammenhänge, wie dies ebenso Arbeitnehmervertreter etwa von der GPA-djp thematisierten, tat der Post-Chef ab. In der Post seien nur zwei bis drei Prozent der Beschäftigten von Zeitarbeitsfirmen, die „strenge Verträge“ mit der Post hätten, bereitgestellt.

In den Verteilzentren seien es zehn bis 15 Prozent. Bei Prüfungen der Finanzpolizei Ende 2019 und dieser Tage sei es zu keinen Beanstandungen gekommen, sagte Pölzl.

„Die aktuelle Krise zeigt weltweit auf, dass überall dort, wo prekäre Arbeitsbedingungen herrschen, die Infektionsgefahr besonders groß ist“, hieß es von GPA-Chefin Barbara Teiber. Der Anteil von Zeitarbeitskräften müsse gesetzlich auf zehn Prozent beschränkt werden. (apa/red)