Security : So gefährdet sind Ihre Lieferketten

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Digitalisierung hat ihre Schattenseiten - zunehmend auch in der Logistik. Das musste dieser Tage die weltgrößte Reederei Maersk auf die harte Tour erfahren. Und es ist keine Besserung in Sicht. Ganz im Gegenteil. Wie die Strategieberatung Oliver Wyman in einer aktuellen Studie vorrechnet, drohen der Logistikbranche heuer Schäden in Höhe von drei Milliarden Euro durch Hackerangriffe und andere digitale Bosheiten. Im Jahr 2020 sollen es bereits sechs Milliarden Euro sein. Die Digitalisierung von Prozessen schafft zwar neue Möglichkeiten, öffnet aber zugleich Türen, die es früher nicht gab.

Entführte Drohnen

Die eingespielten Systeme des internationalen Güterverkehrs sind auf zahlreiche Weisen gefährdet. Schnittstellen zwischen Unternehmen entlang der Logistikketten bieten ideale Angriffspunkte. Szenarien umfassen beispielsweise das Hacken von Kunden- und Mitarbeiterdaten, Cybereinbrüche in Läger, Manipulationen des Hafenmanagements oder das "Entführen" von Lieferdrohnen. Ebenfalls unangenehm: Piraten könnten das GPS-System von Schiffen manipulieren und diese bewusst in ihren Einflussbereich lotsen.

Firewalls sind nicht genug

Viele Unternehmen konzentrieren ihre Gegenwehr auf Firewalls. Das reiche nicht aus, warnt Claus Herbolzheimer, Partner bei Oliver Wyman und Experte für Cyberrisiken. "Viele Angriffe funktionieren nicht ausschließlich über externe Attacken aus dem Internet. Da werden Mitarbeiter bestochen oder ihre Unwissenheit wird ausgenutzt, um Zugang zu internen Netzwerken zu bekommen."

Ergänzend zu - natürlich unverzichtbaren - technischen Schutzmechanismen sollten Unternehmen einige "weiche" Maßnahmen setzen:

Mitarbeitertainings anbieten

Sicherheitsbewusstsein schaffen

Robuste Prozesse einführen

Notfallpläne entwickeln

Risiko als Chance

"Modernes Risikomanagement gegen Cyberverbrechen muss sich vor allem mit branchenrelevanten Drohszenarien beschäftigen", meint Herbolzheimer. "Diese sind in der Regel recht unterschiedlich, zum Beispiel in der Finanzwelt anders als im Transportgeschäft." Soll heissen: Man muss zuerst Angriffstypen und potenzielle Angreifer verstehen, dann kann man die Eintrittswahrscheinlichkeit von Angriffen und ihre Folgen minimieren. Logistiker, die Cybersicherheit zu einem Teil ihres Angebotsportfolios machen, können sich so vom Wettbewerb abheben und das Risiko zu einer Chance machen.