Ein weiteres Asset ist Maschinelles Lernen – stößt ein intelligentes System auf ein Identifikationsproblem, wird ein menschlicher Mitarbeiter benachrichtigt. Seine Entscheidung ist dann Lernbasis für die KI, die beim nächsten ähnlichen Problem vielleicht schon selbst agieren kann. Gerade bei internationalen Unternehmen, deren Dokumente in verschiedenen Sprachen sind, kann eine entsprechende Entlastung nur Kosten sparen. Laut Hubbard macht sich die Investition oft schon nach wenigen Monaten bezahlt.
Auch beim digitalen Frachtbrief im Gegensatz zum haptischen wird nicht nur Zeit gespart, wie Maersk schlussfolgerte, sondern wohl auch viel Geld. Der niederländische Frachtführerverband TLN schätzt das Einsparpotential auf vier Euro pro Frachtbrief. Das wären in Deutschland bei rund 150 Millionen Frachtbriefen jährlich 600 Millionen Euro. Die WKO spricht sogar von 4,50 Euro Ersparnis pro Dokument. Schließlich müssen Frachtdokumente die Ware in dreifacher Ausfertigung begleiten und anschließend verpflichtend für sechs Jahre archiviert werden. Der deutsche Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung und der Deutsche Speditions- und Logistikverband wollen daher wenig überraschend schon seit Jahren den Umstieg auf den E-Frachtbrief. Auch die Weitergabe von Informationen in Echtzeit birgt viele Vorteile.
In Österreich wickelt die Rail Cargo Group bereits einen Großteil der Sendungen mittels elektronischen Frachtbriefs ab. 2017 sparte sie laut eigenen Angaben auf diese Weise 41 Tonnen an Papier ein. In den Niederlanden, Belgien und Luxemburg wird derzeit der digitale Frachtbrief im Rahmen eines dreijährigen Projektes getestet. Die spanischen und französischen Grenzen akzeptieren ebenfalls die papierlose Variante.
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