Bahn : Zwei Seiten beim Neubau der Bahntrasse im Inntal

Große Infrastruktur-Projekt wie Semmering- Koralm- oder Brenner-Basistunnel (im Bild) rechnen sich aus betriebswirtschaftlicher Sicht nicht. Umstritten ist ob die Investitionen aus volkswirtschaftlicher Perspektive langfristig Sinn machen
© BBT SE

Mit Trillerpfeifen und in roten Westen haben Bürgerinitiativen Montagfrüh in Rosenheim gegen den geplanten Neubau einer zweigleisigen Bahntrasse durch das Inntal demonstriert. "Bestand modernisieren statt Heimat zerstören", war auf Transparenten zu lesen. Den Veranstaltern zufolge beteiligten sich rund 100 Menschen.

Die Deutsche Bahn will in Rosenheim nach einer Sitzung von Projektbeirat und Regionalforum fünf grobe Vorschläge für einen möglichen Verlauf der umstrittenen Neubaustrecke im bayerischen Inntal vorlegen. An dem Termin nehmen die Verkehrsminister des Bundes und Bayerns, Andreas Scheuer und Hans Reichhart (beide CSU) sowie Bayerns Bahnchef Klaus-Dieter Josel teil. Experten hatten seit Jänner Vorschläge für eine mögliche Streckenführung bewertet und eine enge Auswahl getroffen. Auch eine Modernisierung der bestehenden Bahnstrecke sollte geprüft werden.

Der Ausbau auf deutscher Seite soll die Kapazitäten zum künftigen Brenner-Basistunnel erweitern, an dem in Österreich und Italien gebaut wird. Durch den Tunnel unter dem Alpenhauptkamm können voraussichtlich ab 2028 täglich bis zu 400 Züge rollen. Damit soll die Brennerroute vom weiter steigenden Lastwagenverkehr entlastet werden. Gegen den Bau einer neuen Bahntrasse für den Nordzulauf gibt es im bayerischen Inntal Widerstand. Die Bahn hat einen Auftrag zur Planung, die endgültige Entscheidung zum Bau ist noch nicht gefallen. (apa/red)

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