LOZ-Award : „Eine gute Übung, um sich den Spiegel des Gesamten vorzuhalten“
Was war die Intention, beim LOZ mitzumachen?
Stefan Huemer Uns ging es in erster Linie um die Wertschätzung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, dass sie eine Art Anerkennung dafür bekommen, was sie tagtäglich leisten. Es war auch eine Bestätigung für uns, dass wir alles und auch das Richtige dafür tun, unseren Kundinnen und Kunden das Beste zu bieten.
Wie aufwendig war die Einreichung?
Huemer Es war ein umfangreicher und sehr strukturierter Fragebogen, ein ziemlich klarer Leitfaden. Ich will würde es nicht als Aufwand sehen. Wir haben uns selbst den Spiegel vorgehalten und uns mit Prozessen oder Kennzahlen beschäftigt, die nicht alltäglich sind. Wir haben so unser Logistikzentrum aus einem anderen Blickwinkel betrachtet, das war sehr aufschlussreich und eine sehr gute Übung. Der Nutzen hat definitiv überwogen.
Wovon haben Sie am meisten profitiert?
Huemer Sowohl von der Ausarbeitung des Leitfadens als auch von dem direkten Feedback bei der Vor-Ort-Evaluierung haben wir profitiert. Das Fraunhofer Institut hat die Highlights und Optimierungsmaßnahmen nicht nur oberflächlich herausgearbeitet, sondern wirklich mit konkreten Lösungsansätzen versehen. Das war sehr professionell. Ein qualifiziertes externes Feedback zu erhalten mit klaren Empfehlungen, wo wir noch Potenzial haben, war sehr hilfreich für uns und kann ich nur jedem Unternehmen empfehlen. Der Gewinn des LOZ-Awards an sich hat unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit Stolz erfüllt. Das war auch danach noch spürbar.
Die Jury sagte damals, es sei ein Kopf-an-Kopf-Rennen gewesen?
Huemer Genau. Bei der Verleihung haben sie gesagt, dass es ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit den anderen Teilnehmern war. Unser gesamtheitlicher Zugang war laut Jury ausschlaggebend, dass wir als Gewinner gekürt wurden. Jetzt mit dem Green Deal ist das nichts Besonderes mehr, aber ich rede vom Jahr 2018. Wir haben damals schon in vielen Bereichen ganzheitlich gedacht. Beispielsweise beim Energiemonitoring, CO2-Monitoring, mit unserem Fokus auf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, dem hohen Stellenwert des Employer Brandings und den sehr klar strukturierten Prozessen. Konkret hat Fraunhofer bei der Begehung unsere Green Warehouse Initiative als Best Practice erwähnt.
Was hat sich seither getan?
Huemer Sehr vieles. Wir haben gewisse Optimierungspotenziale umgesetzt, die uns das Fraunhofer Institut mitgegeben hat. Ein Feedback war, auf das Thema Ergonomie im Bereich der Kommissionierung und Verladung zu achten. Das war ein Handlungsfeld, das definiert wurde. Wir hatten dann 2020/21 mit der Johannes Kepler Universität Linz ein Projekt mit Exoskeletten, wo wir gemeinsam die Akzeptanz der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen abgefragt haben. Im Endeffekt haben wir drei solcher Exoskelette angeschafft.
Aber von 2018 bis jetzt hat nicht nur der LOZ-Award für Veränderungen gesorgt. Auch die Corona-Pandemie und das nachgefragte Volumen haben dazu geführt, dass wir durch ein zusätzliches Lager in Wels unsere Lagerkapazitäten im Vergleich zu Vor-Pandemie-Zeiten um 20 Prozent erhöht haben. Zusätzlich investieren wir am Standort in Weißkirchen in eine teilautomatisierte Logistiklösung für die Handhabung von Kleinteilen. Durch die zusätzlich geschaffene Fläche kann das Sortiment an lagernden Artikeln wesentlich erweitert werden – von derzeit 45.000 auf bis zu 60.000 Artikel.