Automatisierung in der Intralogistik : Kompakter AMR für geringe Lasten

Autonomer mobiler Roboter AMY
© DS Automotion

Der autonome mobile Roboter (AMR) AMY transportiert kleine Lasten bis 25 Kilogramm und eignet sich daher besonders für den Transport in Produktions- und Logistikprozessen, die bisher nicht wirtschaftlich zu automatisieren waren.

"In vielen Produktionsbereichen müssen kleine und leichte Waren nach ihrer Fertigung oder Anlieferung an Maschinen oder Handarbeitsplätze weiterverarbeitet werden", erklärt Karl Rapp, Bereichsleiter für Vertrieb und Produktmanagement bei DS Automotion. Beispiele sind der Transport fertiger Teile aus Spritzgussmaschinen, die Leiterplattenbestückung und die Montage elektronischer oder medizintechnischer Produkte.

Mit einer Ladefläche von 650 x 650 Millimeter kann das Fahrzeug Kleinladungsträger, Kisten, Kartons oder Trays in verschiedenen Größen aufnehmen. Rapp betont dabei die standardisierte Lastübergabe, die ohne spezielle Anpassungen für alle Anwendungen geeignet ist. Die Ladefläche ist als Kammsystem gestaltet und kann angehoben werden, um die Ladung auf einem Gegenstück abzusetzen. Diese Station kann eine einfache passive Gestellstruktur sein oder mit Förderbändern für eine automatisierte Anbindung kombiniert werden.

Planbare Autonomie und einfache Systemintegration

AMY navigiert konturbasiert und nutzt TOF-Kameras (Time-of-Flight) vorne und hinten, die Kollisionen mit hochliegenden Objekten wie Tischplatten verhindern. Die Kameras unterstützen auch bei der Lastübergabe, indem sie volle oder leere Behälter erkennen. Ein Differenzialantrieb ermöglicht AMY eine Drehung am Stand, und dank einer speziellen Wippenlagerung bewältigt der Roboter kleinere Bodenunebenheiten problemlos. Laserscanner vorne und hinten bieten 360°-Rundumsicht, sodass AMY in beide Richtungen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 1,8 m/s sicher fahren kann.

Wie andere Fahrzeuge von DS Automotion ist AMY mit der Fahrzeugsoftware ARCOS ausgestattet, die planbare Autonomie ermöglicht. AMY kann entweder autonom operieren oder einer virtuellen Spurführung folgen, wobei das System unerwarteten Hindernissen ausweichen kann. Dies macht den Roboter besonders effizient und anpassungsfähig. Darüber hinaus ist AMY VDA 5050-kompatibel und lässt sich somit in verschiedene Flottenmanagementsysteme integrieren, einschließlich des firmeneigenen Systems NAVIOS. Bestehende Anlagen können durch AMY als kostengünstige Lösung erweitert werden.

„DS Automotion entwickelt und produziert seine eigenen Fahrzeuge sowie das Flottenmanagementsystem NAVIOS am Hauptstandort in Linz“, so Rapp. Dadurch gewährleistet das Unternehmen hohe Qualität „Made in Austria“ und kann flexibel auf Kundenanforderungen reagieren. Eine neue, kompakte Basisplatine und eine smarte Steuerungssoftware sorgen für eine schnelle Betriebsaufnahme im Plug-and-Play-Verfahren und unterstützen den kostendämpfenden Effekt von AMY. Diese Standardisierung, kombiniert mit einem durchdachten Lastübergabekonzept und wartungsarmen Stationen, macht AMY zu einer flexiblen und wirtschaftlichen Alternative zu festen Förderanlagen.