Kennzahlen : Lager-KPIs: So hat sich die Lagerlogistik in den letzten Monaten verändert

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Wie haben sich wesentliche Kennzahlen der Lagerlogistik im vergangenen Jahr verändert? Vor dem Hintergrund der andauernden Pandemie und immer neuer Disruptionen in der Supply Chain hat das Herchenbach Supply Chain Institut 355 Entscheider aus Schlüsselbranchen, vor allem aber Experten aus dem Bereich Transport und Logistik aus Deutschland, Großbritannien und Frankreich befragt. Etwa 40 Prozent der Studienteilnehmer sind dabei in kleinen mittelständischen Unternehmen tätig, 20 Prozent in großen KMU und 17 Prozent in Unternehmen mit einem Umsatz über einer Milliarde Euro.

Demnach hat mehr als ein Drittel der Unternehmen angesichts brüchiger Lieferketten und Rohstoffknappheit im vergangenen Jahr ihren Sicherheitsbestand im Lager erhöht. Gleichzeitig musste fast die Hälfte der Unternehmen mehr pro m³ Lagerraum zahlen.

Konkret sind die Logistikkosten in Prozent des Unternehmensumsatzes bei mehr als der Hälfte der befragten Unternehmen gestiegen. In Deutschlande ist dabei der Anteil der Raumkosten an den Lagerlogistikkosten mit 26 Prozent besonders hoch, deutlich höher als in Frankreich (21 Prozent) und Großbritannien (22 Prozent).

Insgesamt 37 Prozent der befragten Unternehmen setzten ihre Lagerreichweite hoch; in Deutschland legten sogar 44 Prozent mehr Vorräte an, wobei diese Firmen ihre Lagerreichweite mehr als verdoppelten. Gleichzeitig stiegen die Sicherheitsbestände bei 37 Prozent der Firmen. Dieser Sicherheitsbestand wird bei der Lagerung und Zwischenlagerung von Waren zusätzlich zum Grundbestand kalkuliert. Bei Veränderungen oder Disruptionen in der Lieferkette trägt diese Vorratsmenge dazu bei, die Produktion ohne Störungen aufrechtzuerhalten.

Aufgrund des teuren Lagerplatzes (fast die Hälfte der Unternehmen zahlte 2021 pro Kubikmeter Lagerplatz mehr als im Jahr 2020) haben 40 Prozent der befragten Unternehmen ihre Lagerumschlaghäufigkeit gesteigert - in Deutschland waren es sogar 44 Prozent. Dabei ist auch die durchschnittliche Lagerdauer um 37 Prozent gestiegen.

Aktuell ist die Sicherung der Lieferketten eines der Fokusthemen der Unternehmen. 47 Prozent räumen diesem Thema derzeit eine hohe bis sehr hohe Priorität ein. Während im vergangenen Jahr jedes fünfte Unternehmen in die Erhöhung der Sicherheitsbestände investierte, planen 41 Prozent und damit mehr als doppelt so viele diese Investition bereits für 2022 fest ein.