Messe für Intralogistik und Automatisierung : Logimat 2024 durchwegs größer und internationaler als bisher

Logimat 2024
© Nicolas Maack

Die zehn Ausstellungshallen der heurigen Logimat waren so international wie noch nie zuvor: Bei einer Quote von 35 Prozent kam in diesem Jahr jeder dritte Aussteller aus dem Ausland – 86 davon aus Übersee, China, Nordamerika und Australien. Rund 150 Unternehmen waren zum ersten Mal auf der Intralogistik-Messe vertreten. Umgekehrt gaben auch die Ausstellenden auf Anfrage von dispo Fachmagazin an, dass mehr internationale Besucher vertreten waren als in den Vorjahren. Josef Dax, Director Logistics Solutions bei Toyota Material Handling Austria etwa, zeigt sich etwa sehr zufrieden: „Wir haben festgestellt, dass diesmal sehr viel internationales Publikum vor Ort war und es im Allgemeinen einen großen Andrang gab, der auch bei uns zu einer sehr hohen Besucherfrequenz am Stand führte. Besonders großes Interesse weckte unser Innovation Camp, in dem wir Kunden in zukunftsweisende Entwicklungen und Konzeptstudien autonomer Geräte, sowie einem Prototyp, analog zu unserer Unternehmensvision (Zero Muda – also keine Verschwendung in keinem Bereich), zeigen konnten. Dort standen die Besucher teilweise Schlange, um auch nur einen Blick hinter die Kulissen unserer Entwicklungsarbeit werfen zu können.“

Auch DB Schenker erkannte „eine deutliche Internationalisierung der Besucher und Besucherinnen“, so Marketing-Chef Lennard Schulze. Man habe „viele Fragen zu konkreten Produkten und Dienstleistungen für die nationale und internationale Abwicklung beantwortet und ein hohes Interesse an Digitalisierungsthematiken in den Lieferketten vernommen.“

Laut Zahlen vom unabhängigen Baseler Marktforschungsinstitut Wissler & Partner hatten 41 Prozent des Fachpublikums einen Anreiseweg von mehr als 300 Kilometer. Jeder vierte Messebesucher kam demnach aus dem Ausland nach Stuttgart – davon mehr als die Hälfte aus Asien, Afrika und Amerika.

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Aussteller verzeichneten durchwegs mehr Leads und internationale Besucher

Überhaupt konnte die Logimat bei allen messerelevanten Kennzahlen wachsen: Insgesamt besuchten 67.420 Menschen (+ 8,1 Prozent) die Fachmesse mit 1.610 Ausstellern (+ sechs Prozent), die 120 Produktpremieren zeigten. Auch die Nettoausstellungsfläche hat sich um 2.000 Quadratmeter auf gut 67.000 Quadratmeter erhöht. Insgesamt befanden sich an den drei Messetagen 101.649 Personen (Fachbesucher, Aussteller, Medienvertreter) auf dem Messegelände.

Spiegelt sich diese Steigerung auch an der Anzahl der Kundengespräche wider? Bei einer Umfrage von dispo scheinen die Aussteller durchwegs zufrieden zu sein: Für Holger Häring, Bereichsleiter Verkauf bei IGZ, ist aus der Sicht des Unternehmens ein „zumindest vorsichtiger Optimismus zurückgekehrt“, der sich in mehr Leads und Kundengesprächen äußerte. Auch in seiner Wahrnehmung wären mehr internationale Kontakte vertreten gewesen als in den Vorjahren. Auch der CMO der stow-Gruppe, Thomas Meyer-Jander, hat einen „Zuwachs an Standbesuchern und Leads“ gesehen. Für die stow-Gruppe mit ihren beiden Marken stow Racking und Movu sei es das erste Mal gewesen, beide Marken unter einem Dach auf der Logimat zu präsentierten. „Es war sehr erfolgreich und wir konnten Movu zum ersten Mal einer großen Anzahl von Kunden vorstellen.“

Laut Marktforscher waren 57 Prozent der Logimat-Besucher als Entscheider vor Ort, um sich ein Bild von den aktuellen Lösungsangeboten für die Intralogistik zu machen und die Angebote direkt miteinander zu vergleichen. 38 Prozent der Besucher hatten konkrete Investitionsvorhaben im Gepäck. Gut 24 Prozent der Fachbesucher erteilten auf der Messe einen Zuschlag oder werden Aufträge unmittelbar nach der Messe vergeben.

DB Schenker hat auch in diesem Jahr eine „sehr rege Besucherschaft wahrgenommen“, Klinkhammer Intralogistics konnte die Leads-Anzahl „tatsächlich zum Vorjahr nochmals steigern, was aus unserer Sicht an den großen Besucherzahlen, aber auch an der sehr guten Position unseres Messestandes in Halle 1 liegt“, erklärt Vertriebsleiter Thomas Preller gegenüber dispo. „Wir hatten neben vielen Bestandskunden auch eine Vielzahl von neuen interessierten Kunden am Stand. Hierbei ging es nicht nur um reinen Informationsaustausch, sondern auch wieder um ganz konkrete Projekte. Es gibt bereits nächste Woche die ersten Kundentermine von Neukontakten auf der Messe“, so Preller.

„Jeder sieht Silberstreifen für einen Aufschwung“, beschreibt Heimo Robosch, Executive Vice President der Knapp AG seine Wahrnehmung der Messe. Es hätte mehr Leads und Gespräche gegeben, „da es mehr Teilnehmer und eine generell im Vergleich zum Vorjahr positivere Stimmung“ gegeben hätte. Und bei auch Dachser war ein „Anstieg an Leads/Gesprächen klar zu verzeichnen. Zudem zieht die Logimat immer mehr internationales Publikum an“, erklärt Carsten Lindner, Department Head Contract Logistics Sales.

Die Open Logistics Foundation war erstmals auf der Logimat vertreten. Die gemeinnützige Stiftung ist seit zwei Jahren operativ tätig und wollte auf der Intralogistik-Messe die „große Vielfalt an Themen, die in den letzten Jahren vorangetrieben wurden, der Industrie präsentieren“, so COO Carina Tüllmann. Die Logimat wäre dafür die perfekte Gelegenheit gewesen. Neben Fachthemen wäre vor allem das Thema Kollaboration im Vordergrund gestanden. „Ein ehrliches "Das macht ja wirklich Sinn!", haben wir oft gehört. Viele waren auch überrascht darüber, dass es so etwas wie die Open Logistics Foundation nicht schon viel früher gab“, erklärt Tüllmann auf dispo-Anfrage. „Das Interesse hat unsere Erwartungen deutlich übertroffen und wir haben zahlreiche lange Gespräche geführt. Die Stiftung, die Arbeitsweise, die Community und die Projekte sind komplexe Themenwelten, die nicht schnell erklärt sind. Trotzdem haben sich die Besucher und Besucherinnen gerne die Zeit dafür genommen, ausführlich darüber zu sprechen und alles zu verstehen.“

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Diese Themen hat die Logimat-Besucher 2024 interessiert

„Unsere Kunden haben immer wieder nach einfacheren und skalierbaren Möglichkeiten für den Einstieg in die Automatisierung gefragt. Angetrieben durch den Arbeitskräftemangel sehen inzwischen auch kleine und mittelständische Unternehmen den dringenden Bedarf an Automatisierung. Darüber hinaus haben wir die Nachfrage nach der Integration von Subsystemen in eine Lösung verstanden. Das entscheidende Unterscheidungsmerkmal für die Zukunft wird also nicht die Mechatronik sein, sondern die Software und die Integrationsfähigkeit“, fasst Stow-CMO Thomas Meyer-Jander die Kundengespräche zusammen.

Auch bei Toyota Material Handling war das große Thema der Kundengespräche Automatisierung. „Das größte Interesse seitens der Kunden waren automatisierte Lösungen aus einer Hand. Außerdem will der Kunde wissen, mit welchen Zukunftsthemen wir uns bei Toyota beschäftigen, um fit für die kommenden Herausforderungen zu sein und um sicher zu stellen, dass er mit uns als Lieferant auch wachsen kann“, erklärt Josef Dax. Großes Interesse habe auch die Vorstellung des Trend-Reports von Toyota Material Handling durch Hans Larsson geweckt, so Dax.

DB Schenker habe insgesamt „eine sehr positive Stimmung in den Gesprächen vernommen“, so Lennard Schulz. „Interessiert waren die Messebesucher und -besucherinnen vor allem an unseren nachhaltigen Transportlösungen wie zum Beispiel beim Einsatz erneuerbarer Energien, ressourcensparende Logistikkonzepte oder nachhaltige Verpackungslösungen. Für große Aufmerksamkeit am Stand sorgten auch die ausgestellten Exoskelette von Ottobock, die wir in unseren Warehouses einsetzen.“

Auch Knapp identifizierte das größte Kundeninteresse beim Thema Automatisierung. Hier sei vor allem Flexibilität gefragt, Kompetenz in der Abwicklung von Projekten und eine langfristige Betreuung während der gesamten Lebensdauer einer Anlage“, erklärt dazu Heimo Robosch. Bei Dachser fragten Kunden „häufig nach neuen Entwicklungen im Transport- und Warehousebereich. Vor allem das Thema Automation im Warehouse aufgrund der Steigerung des Fachpersonalmangels ist ein gern diskutierter Punkt. Weiteres Interesse besteht am Thema Nachhaltigkeit“, erklärt Carsten Lindner auf dispo-Anfrage.

Bei IGZ waren die größten Themen in den Kundengesprächen „Robotik und KI in der Kommissionierung“, während Klinkhammer Intralogistics vor allem Interesse an den Themen Logistikplanung und Robotics ortete.

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Feedback zur Messe-Organisation durchwegs positiv

„Die Messe hat bewiesen, dass sie zumindest in Europa die Nummer 1 im Bereich Material Handling ist. Die Organisation war sowohl im Vorfeld der Veranstaltung als auch während der Messe äußerst professionell“, heißt es von Stow-Manager Thomas Meyer-Jander. Und auch alle anderen befragten Aussteller waren sehr zufrieden: „Insgesamt sind wir sehr von dem Konzept und der Organisation der LogiMAT überzeugt. Nicht zuletzt ist DB Schenker deshalb auch langjähriger Aussteller auf der Messe“, so etwa Lennard Schulze. Für Klinkhammer ist die Logimat „die wichtigste Leitmesse in der Logistik weltweit. Die Organisation der Messe ist wieder sehr gelungen“, sagt dazu Thomas Preller.

Auch bei Dachser habe alles reibungslos funktioniert. „Durch eine sorgfältige Organisation im Voraus, ein eingespieltes Standteam und der guten Kommunikation mit der Messeleitung hatten wir wieder einmal einen interessanten und erfolgreichen Messeauftritt. Wir freuen uns schon wieder auf das nächste Jahr“, sagt Carsten Lindner. Und auch Knapp-Vice President Heimro Robosch findet die Organisation seitens der Messe „im Großen und Ganzen in Ordnung. Das Feedback unserer Kunden ist sehr positiv und sagt, dass wir einen ausgezeichneten Messeauftritt hingelegt haben. Das freut uns natürlich sehr.“