Paketzentrum : Post erweitert Paket-Logistikzentrum in Kalsdorf nach nur zwei Jahren

Förderband Post-Zentrum Kalsberg
© Christian Stemper

Das Jahr 2021 brachte der Österreichischen Post mit 184 Millionen Paketen einen neuen Paketrekord. Das entspricht einem Plus von 11 Prozent. Das hat auch Auswirkungen auf die Logistikzentren der Post: Das steirische Paketzentrum in Kalsdorf wird ausgebaut. Dabei war schon die erste Ausbaustufe auf eine Sortierleistung von 13.500 Paketen pro Stunde ausgelegt. Die in der Planungsphase bereits berücksichtigte Ausbaustufe ermöglicht nun einen Boost der Leistung auf bis zu 20.000 Paketen pro Stunde sowie weitere Sortierziele für die Feinverteilung.

Lesen Sie auch das Interview mit Post-Paket-Chef Umundum: "Wir sind die ersten in Europa die zeigen, dass das möglich ist"

In Kalsdorf hat die Post dabei auf das ausbaufähige Matrixrutschen-Konzept von Vanderlande gesetzt. Das Herzstück bildet ein Quergurtsorter des Typs Crossorter 1200 HC. Zwei Einschleusgruppen, über die der Sorter befüllt wird, sorgen in Verbindung mit den Matrixrutschen für eine mehrfache Nutzung der Sorter-Carrier. Vereinfacht gesprochen: Nach jeder Einschleusgruppe wird ein großer Teil der Pakete für die zeitkritische WAB-Sortierung ausgeschleust und in einer gemeinsamen Rutsche wieder zusammengeführt (Matrixrutsche).
Ein zweiter Quergurtsorter des gleichen Typs, der über vier Crossover-Strecken erreicht werden kann, dient der regionalen Zustellsortierung.

Die beiden Einschleusbereiche selbst bestehen aus 29 Eingabelinien, die mittels Anlieferung per LKW, Kleinfahrzeug oder Rollbehälter gespeist werden. Die Verteilung der Sendungen erfolgt auf insgesamt 242 Zielrutschen, von denen rund die Hälfte als Pufferendstelle mit großem Fassungsvermögen konzipiert ist. Ein Sperrgutkreisel mit drei Einspeisepunkten und ein Nachbearbeitungsbereich komplettieren die Prozessoptimierung am Standort.

Die ursprüngliche Planung sah vor, dass die Matrixrutschen – je nach Bedarf – sukzessiv nachgerüstet werden, um so flexibel auf das zukünftige Paketaufkommen reagieren zu können. Doch der anhaltende Onlinetrend hat nun dazu geführt, dass der Standort auf einen Schlag finalisiert wird. Gerade in der Hochsaison spielt zukünftig der leistungsfähige Standort mit täglichen Mengen von rund 300.000 Sendungen eine wesentliche Rolle. Die offizielle Eröffnung des Endausbaus ist für den Herbst 2022 geplant und soll somit rechtzeitig für das kommende Weihnachtsgeschäft zur Verfügung stehen.