Logistics & Mobile Robotics Summit : „Wir werden breiter und interessanter“
Wie zufrieden bist du mit dem Logistics Summit 2023?
Hendrik Kempfert Es war der bisher Größte: Wir hatten 2.500 Teilnehmende und 180 Partner, davon 53 Start-ups – und wir hatten auch überwiegend sehr positives Feedback. Einige Teilnehmer finden, wir hätten uns nun endgültig etabliert, und Unternehmen haben 2023 ihre Teilnahme für den heurigen Summit zugesagt. Interessant finde ich hier zum Beispiel die Geis-Gruppe: Das ist seit 75 Jahren ein sehr erfolgreiches, inhabergeführtes Unternehmen in der Transportlogistik mit einem internationalen Netzwerk. Solche Unternehmen gehen eigentlich eher nicht gerne auf eine Messe mit einem Stand und warten dort konkret auf Verlader für ein Gespräch zur Ausschreibung von Transportkapazitäten. Es geht eher um Sichtbarkeit als darum, kurzfristig ein konkretes Geschäft zu machen. Die waren anfangs eher reserviert - aber mutig -, sie waren im letzten Jahr dabei und sehr zufrieden. Sie haben bei uns auf dem Logistics Summit unter anderem die Eisbar betrieben und viele gute Gespräche geführt – etwa 1.000 Eisportionen sind über den Tresen gegangen – und diese Kontaktmöglichkeit genutzt, um Wissen aus dem Markt zu erhalten und zu erfahren, was Anbieter, bestehende oder potenzielle Partner beschäftigt. Genau dieses Setup hat die Geis-Gruppe dann auch gleich wieder für den Logistics Summit 2024 gebucht.
In diesem Jahr veranstaltet ihr zusätzlich den Mobile Robotics Summit. Was ist der Hintergrund, was ist geplant?
Wir werden breiter und interessanter. Meiner Meinung nach gehören die Intralogistik und die Transportlogistik ohnehin zusammen. Wir nehmen jetzt noch die Mobile Robotik als Mobile Robotics Summit 2024 dazu, die sowohl im Warehouse zunehmend zum Thema wird, weil die Leute einfach nicht mehr zu kriegen sind, als auch beim Übergang vom Warehouse direkt in die Produktion.
Hier sind wir schon eher beim Thema der „Fabrik 4.0“. Es kommen jetzt auch schon erste Lösungen auf den Markt, die Mobile Robotics mit Cobots kombinieren. Ich war dazu kürzlich auf der Manifest in Las Vegas, dort hat unter anderem Boston Dynamics eine solche Lösung gezeigt. Daher sehen wir auch die Cobots zusätzlich den Mensch direkt und indirekt an seinem Arbeitsplatz unterstützen.
Ich finde, das ist eine schöne Kette und erfordert unter anderem auch die digitalen Berater, die du brauchst, um Automatisierung im Lager oder in der Produktion erfolgreich zu planen und zu implementieren. Das kann man nur mit dem Hersteller meistens nicht direkt umsetzen, denn der schaut natürlich vorwiegend durch seine Herstellerbrille. Hier kommen die OEM-Partner zur Implementierung ins Spiel. Bei der mobilen Robotik wird es zunehmend wichtig, dass du herstellerübergreifend und investitionssicher umsetzt.
Angefangen hat aber alles mit dem Wunsch von zwei Partnern, die auf uns zugekommen sind und konkret gefragt haben: Warum gibt es das Konzept des Logistics Summit nicht auch für Mobile Robotics? Sie waren bisher auf den klassischen Messen unterwegs und zunehmend mit der Art und Weise der Umsetzung für das Thema nicht zufrieden – vor allem auch was die Kosten betrifft. Nach einigen Gesprächen war für uns gemeinsam klar: Wir wollen das Thema besetzen und haben uns für einen gemeinsamen Termin in Kombination mit dem Logistics Summit 2024 entschieden. Am 9 und 10. Oktober können sich jetzt alle Teilnehmenden, egal ob sie ein Ticket für den Logistics Summit oder Mobile Robotics Summit erworben haben, auf beiden Summits informieren und inspirieren lassen. Ist das eigene Unternehmen für die Herausforderungen in der Transport- und Intralogistik richtig aufgestellt? Wie stelle ich meine Peergroup auf, was machen andere Unternehmen und welche Ideen kennt man dazu gegebenenfalls noch nicht? Wir werden bei beiden Summits auch eine eigenständige Konferenzstage mit eigenständigen Themen haben.
"Bei der mobilen Robotik wird es zunehmend wichtig, dass du herstellerübergreifend und investitionssicher umsetzt"Hendrik Kempfert
Was erwartet ihr euch vom Mobile Robotics Summit?
Wir wollen etwa 40 ausstellende Partner und Startups beim Mobile Robotics Summit beherbergen. Die Alterspyramide zwingt uns als Gesellschaft, über Automatisierung und Digitalisierung nachzudenken. Inzwischen nimmt die Automatisierung weniger Jobs weg, sondern sie sorgt dafür, dass die Logistik leistbar oder lieferfähig bleibt.
Welche regionale Ausrichtung setzt ihr mit den beiden Summits?
Wir fokussieren uns dieses Jahr neben DACH zusätzlich auf die Einbindung der Nachbarmärkte in Belgien, Niederlande und Luxemburg. Wir freuen uns hier besonders über eine höhere Nachfrage bei den Tickets und den Ausbau der Partner aus diesen Märkten, die traditionell stark in der Transportlogistik und Logistiktechnologie unterwegs sind. Einerseits gibt es viele Transportholdings, viele Konzerne haben zum Beispiel ihren Sitz in Luxemburg, wir haben die Anlandungshäfen Antwerpen und Rotterdam als erste Anlaufstation auf dem Weg von Asien nach Europa. Deutschland, Holland und Belgien sind intermodal sehr gut angebunden. Dies hilft uns unter anderem, den grenzübergreifenden Verkehr besser zu thematisieren, weil hier das volle Potenzial der Zusammenarbeit der vier Transportwege zum Einsatz kommt.
Hendrik Kempfert ist Director Business Development des Logistics und Mobile Robotics Summit, die am 9. und 10. Oktober 2024 in Düsseldorf über die Bühne gehen.