Fahrermangel : AMS Niederösterreich fördert Jobs in der Verkehrswirtschaft
Man habe jahrelang gekämpft, heißt es von der WKO in Niederösterreich, nun hat das AMS Niederösterreich Anfang des Jahres zugestimmt: Im Rahmen der gemeinsamen Initiative „Jobs in der Verkehrswirtschaft " fördert das AMS NÖ 100 Ausbildungen in der Verkehrsbranche noch bis 15. August.
„Anfang März haben die niederösterreichischen Unternehmen in Summe 637 freie Stellen quer über alle Branchen hinweg beim AMS gemeldet, bei denen Führerscheine der Kategorie C und D ein Einstellungserfordernis war. Wir wissen, dass rund 30 Prozent der Beschäftigten in der Verkehrswirtschaft maximal über einen Pflichtschulabschluss verfügen. Über alle unselbständig Beschäftigten hinweg beträgt der Anteil an Personen mit höchstens Pflichtschulabschluss etwa 20 Prozent. Die Branche braucht dringend eine Qualifizierungsoffensive, die wir nun gemeinsam mit den Sozialpartnern in Niederösterreich umsetzen werden“, so AMS-Landesgeschäftsführer Sven Hergovich bei einer Pressekonferenz zu der Initiative im März.
Die Qualifizierungsoffensive umfasst 100 Ausbildungsplätze. Das Arbeitsmarktservice finanziert Jobsuchenden Ausbildungen zu FahrlehrerInnen und im Bereich Speditions- und Zollwesen sowie in der Lagerlogistik im Wert von bis zu 4.000,- Euro pro Person und erstmals auch Führerscheine der Gruppe C, D und E, wenn sie eine verbindliche Jobzusage bei einem Betrieb in der Tasche haben.
Mit Stand Ende Juni wurden von den 100 Plätzen bereits 89 Personen gefördert, das Programm läuft noch bis 15. August 2022. Die Nachfrage sei entsprechend groß und man erwarte, dass man sämtliche Ausbildungsplätze besetzen wird, so das AMS NÖ auf dispo-Anfrage.
Auch die Spartenobfrau Beate Färber-Venz, Geschäftsführerin der Venz GmbH, hat bis dato fünf Personen eine Einstellungszusage gegeben – sobald diese Personen die geförderte Führerscheinausbildung abgeschlossen haben werden diese unmittelbar ihren Job antreten können.
Ob das Projekt auch nach dem 15.8. weiterlaufen wird, sei noch nicht klar; die WKO und das AMS hätten dazu erst noch weitere Termine, um das abzuklären. Österreichweit werde konkret diese Initiative allerdings „sicher nicht“ ausgerollt, heißt es aus der WKO, da das AMS auf Bundesländer-Ebene entscheide, ähnliche Initiativen gebe es aber etwa in Wien, in der Steiermark oder im Burgenland.